Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Sonntag, 21. Dezember 2025 • 16:33:24 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 210800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 21.12.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Südost antizyklonal (SEa), Übergang zu Hoch Nordmeer-Fennoskandien
antizyklonal (NHFa)

Wetter: Hochdruckrandlage mit regionalem Frost und Nebel, örtlich Glätte. An der
See und im Bergland zunehmend windig.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Am heutigen Sonntag... liegt ein umfangreiches, mehrkerniges Höhentief an der
Westgrenze Europas. Dieses weitet sich im Tagesverlauf südwärts aus und bildet
seinen kräftigsten Kern dann zunehmend über dem Norden der Iberischen Halbinsel
aus. Gleichzeitig erstreckt sich vom zentralen Mittelmeerraum ausgehend ein
umfangreicher Höhenrücken über Mitteleuropa und das Nordmeer hinweg bis zur
Ostgrönlandsee. Dieser stützt eine umfangreiche und langgestreckte
Hochdruckzone, die sich vom südlichen Osteuropa über Ostmitteleuropa und
Südskandinavien bis ins Nordmeer erstreckt und drei Namen trägt (Frieda, Gamze,
Hella; nach dem Motto meines Vorvorgängers im Amt: "Vier Kerzen, Drei Namen").
Der Schwerpunkt des gesamten Systems liegt dabei zunehmend im Süden Norwegens.
Dem gegenüber steht tiefer Druck über dem Westen Europas, wobei der stärkste
Kern Nils über der Biskaya liegt.

Zwischen den beiden Systemen liegt Deutschland in einer östlichen Strömung,
wobei sich der Gradient im Tagesverlauf geringfügig verstärkt. Dabei weht vor
allem in der Nordosthälfte zunehmend mäßiger Wind. An den Alpen wird es leicht
föhnig, für warnwürdige Böen sollte das aber nicht reichen.

Bezüglich frontalen Geschehens ist noch der Rest einer Warmfront zu erwähnen,
die heute früh noch etwas leichten Regen im Norden des Landes bringt. Dieser
Regen soll bis zum Mittag dann auch Geschichte sein. Generell liegt über dem
Norden und Westen noch dichte und teils hochreichende Bewölkung, die sich im
Tagesverlauf von Süden her auflockert, so dass auch mal etwas die Sonne zum
Vorschein kommen kann, während es im Norden dicht bewölkt bleibt. Im Süden
ziehen dagegen oberhalb der Grenzschicht nur hohe Wolkenfelder über dem Himmel,
die von Süden her immer weniger werden. Strahlenden Sonnenschein darf man dann
vor allem in den Hochlagen erwarten. In den Niederungen hält sich dagegen vor
allem in großen Teilen Bayerns der dichte Nebel und Hochnebel. Die Inversion,
die sich durch Warmluftadvektion in der unteren Troposphäre noch verstärkt hat,
sorgt dafür, dass es in tieferen Lagen recht dunstig bleiben kann, auch wenn die
Sonne herauskommt. Oberhalb der Inversion liegt dagegen eine trockene Luftmasse,
in der über dem Süden milde 8°C in 850 hPa erreicht werden.

Die Temperatur erreicht teils nur Höchstwerte von 0 bis 3°C in den Nebel- und
Hochnebelregionen rund um die Donau. Auch im Nordosten werden in etwas kälterer
Luftmasse kaum 5°C erreicht. Sonst werden es meist 5 bis 10°C, an den
Westrändern einzelner Mittelgebirge und in Nordrhein-Westfalen auch bis zu 12°C.


In der Nacht zum Montag weitet sich das Höhentief weiter auf der Iberischen
Halbinsel aus und verstärkt Tief Nils über der Biskaya. Gleichzeitig verstärkt
sich der Hochschwerpunkt Gamze-Hella über Skandinavien weiter, so dass sich über
Deutschland der Druckgradient verstärkt. Innerhalb der Grenzschicht sollte dabei
kaum eine Windzunahme auszumachen sein, der Wind weht aber durchaus spürbar, im
Norden mäßig aus Ost. Über der offenen Nordsee kommt es zu steifen bis
stürmischen Böen aus Ostsüdost, die Küsten werden davon kaum tangiert. So wird
es wohl nur in Helgoland und an einigen exponierten Punkten der Inseln zu
steifen Böen kommen. Des Weiteren muss in den Kammlagen vieler Mittelgebirge mit
steifen Böen gerechnet werden, wo es aber in der Regel keiner Warnung bedarf.
Lediglich in höheren östlichen Mittelgebirgsraum, namentlich vom Bayerischen
Wald bis zum Erzgebirge kann es in den Kamm- und Gipfellagen stürmische Böen aus
Ost geben. Auch der Böhmische Wind kommt es in Gang, so dass es im
Osterzgebirge, dem Lausitzer Bergland, aber auch in den dortigen
Südost-Nordwest-verlaufenden Tälern mal für steife Böen reichen kann.

Im Norden des Landes zieht die hochreichende Bewölkung zunehmend nach Norden ab,
in der Grenzschicht advehiert der Wind aber feuchte Luft aus dem Osten, so dass
sich im Nordosten des Landes unterhalb der Inversion weit verbreitet dichter
Stratus und Stratocumulus halten soll. Von Südwesten ziehen im Nachtverlauf neue
hohe Wolkenfelder auf. Ansonsten bleibt es in der Südwesthälfte bei dem teils
schon vorhandenen dichten Nebel und Stratus, teils bildet sich in den
Niederungen auch neuer Nebel. Vor allem an den Westrändern der Mittelgebirge und
den bei Ostwind begünstigten Regionen Nordrhein-Westfalens kann der Himmel aber
auch recht klar bleiben. Im höheren südlichen Bergland bleibt es abgesehen von
den hohen Wolkenfeldern sowieso klar.

Die Temperatur sinkt im Südosten meist auf 0 bis -4°C, bei längerem Aufklaren
auch bis -7°C. Auch im höheren Bergland wird meist frostig. Ansonsten bleibt es
bei meist 6 bis 1°C überwiegend frostfrei. In den Frostregionen kann es bei
entsprechender Feuchte auch mal zu Reifablagerungen kommen, auch etwas
gefrierender Nebel ist möglich, eine größere Glättelage sollte es aber nicht
werden.

Am Montag... verlagert das Höhentief seinen Schwerpunkt zum westlichen
Mittelmeer, so dass dort auch der Bodendruck langsam fällt. Gleichzeitig
erstreckt sich weiterhin ein monumentaler Rücken mit seiner Achse von Ionischen
Meer bis ins Nordpolarmeer. Das mehrnamige Hochdruckgebiet behält weiterhin
seinen Keil nach Südosteuropa, verstärkt sich aber über Fennoskandien immer mehr
(Gamze-Hella). Hierzulande kommt es aber zu keiner Zunahme des Druckgradienten
und der Windstärke, allenfalls eine leichte Drehung in Richtung Ost bis Nordost
ist auszumachen. Dementsprechend gibt es auch keine signifikanten Änderungen der
Windstärken im Vergleich zur Nacht. Mit der Winddrehung sollte lediglich der
Böhmische Wind im Tagesverlauf Abschwächung erfahren.

Das Wetter ist weiterhin nicht von frontalem Wettergeschehen geprägt, sondern
von der Inversion, die meist um 900 hPa liegt und abgesehen vom Nordosten sehr
stark ausgeprägt ist. Im Nordosten ist auch die niedertroposphärische Temperatur
oberhalb der Inversion niedriger, dort erreicht im Tagesverlauf in 850 hPa die
0°C-Isotherme Rügen. Im Südwesten bleibt es dagegen bei milden 8°C. Die gesamte
Nordosthälfte ist weiterhin von einem ausgedehnten Stratus oder Stratocumulus
geprägt, der kaum Lücken haben soll. Bei dem strammen Ostwind ist dies aber
zumindest an den Westrändern der Mittelgebirge gut vorstellbar. Dabei weitet
sich diese Bewölkung noch weiter nach Südwesten aus. Dort liegt der Stratus auch
zäh in einigen Niederungen, insgesamt kann es dort aber mehr Lücken geben, je
weiter im Westen desto mehr. Auch an den Westrändern der Mittelgebirge können
sich Lücken in den Hochnebeldecke fressen. Sonnig mit nur etwas durchziehender
Schleierbewölkung bleibt es in sämtlichen Hochlagen Südwestdeutschlands ab etwa
800 bis 1000 m. In den Niederungen rund um die Donau kann es mit Höchstwerten
von -1 bis +3°C teils sogar Dauerfrost geben, sonst werden bei Nebel und
Hochnebel meist 2 bis 7°C erreicht, mit den höchsten Werten im Nordwesten. Auch
bei Durchsetzen der Sonne wird es in den Niederungen nicht bedeutend wärmer.
Lediglich oberhalb der Inversion, oder wo diese an den Westrändern der Berge mal
angeknabbert wird, kann es auch Höchstwerte um 10°C geben, was unser MOSMIX
zumindest in den Alpen simuliert.

In der Nacht zum Dienstag kommt es weiterhin zu keiner ausgeprägten Verlagerung
der synoptischen Systeme. Deswegen kommt es auch bei der Windstärke zu keinen
großen Änderungen. Weiterhin sind die Nordseeinseln von steifen Böen betroffen,
jetzt könnten zunehmend auch die ostexponierten Küsten der westlichen Ostsee
hinzukommen. Ansonsten weht der Wind in den Kammlagen weiter in Böen steif, in
den Gipfellagen des östlichen Berglandes auch stürmisch.

Der kompakte Stratus kommt mit dem Ostwind langsam weiter südwestwärts voran und
überdeckt zunehmend große Teile Deutschlands. Ganz im Süden und Südwesten
beschränkt sich der Nebel und Hochnebel dagegen weiterhin auf die entsprechend
anfälligen Niederungen, während es bei etwas besseren Durchmischungsbedingungen
und in höheren Lagen nebelfrei bleibt. Es können aber auch mal kompakte
mittelhohe Wolken über den Himmel ziehen. Ganz im Nordosten tut sich auch etwas:
Wenn der Ostwind nur lange genug weht, kommt von Osten doch mal etwas
kontinentalere Luft zu uns. Damit geht niedertroposphärisch in 850 hPa die
Temperatur auf -2°C zurück, die Inversion wird schwächer und mit etwas
trockenerer Luft können von der Ostsee her auch mal die Wolken auflockern.

Einen deutlichen Tagesgang der Temperatur mit einem Absinken in den Frostbereich
gibt es dann dort sowie in den oben erwähnten Regionen im Südwesten und Süden
Deutschlands, die noch nicht von dem Großflächenstratus erfasst sind. Bei
längerem Aufklaren kann es in den Alpentälern auch mal mäßigen Frost geben. Auch
im höheren Bergland unterhalb der Inversion muss mit leichtem Frost gerechnet
werden. Ansonsten liegen die Tiefstwerte meist bei 4 bis 1°C. In den
Frostgebieten muss, wo es länger klar ist oder frischer Nebel entstanden ist,
auch mal mit etwas Glätte gerechnet werden.


Am Dienstag... dreht das Höhentief weiterhin im westlichen Mittelmeer südlich
der Balearen seine Kreise. Der Höhenkeil wird dagegen von Osten her von einem
Trog in die Mangel genommen, der mit einem massiven Kaltlufteinbruch von Norden
nach Russland in Verbindung steht. Damit wird die Verbindung zum Höhenkeil über
Südosteuropa gekappt und es bleibt ein Höhenhoch über der Nordsee zurück,
welches zunehmend Anschluss an einen Keil auf dem Atlantik findet. Auch unser
Bodenhoch verliert den Anschluss nach Südosten, verstärkt sich dagegen über
Fennoskandien weiter auf deutlich über 1035 hPa. Damit dreht der Wind nochmal
ein bisschen nach Nordost und der Gradient verstärkt sich wieder. Auch in
Süddeutschland frischt der Wind jetzt stärker auf. An ostexponierten
Küstenabschnitten kommt es weiter zu steifen Böen, jetzt auch verbreiteter an
der Ostsee. Auch auf den ostfriesischen Inseln wird mit der Winddrehung der Wind
stärker und sogar stürmische Böen können dort an exponierten Punkten auftreten.
Ungemütlich bleibt es auch auf den Bergen mit weiterhin einzelnen steifen, auf
höheren Bergen auch stürmischen Böen.

Mit dem kräftigen Wind breitet sich der großflächige Stratus immer weiter nach
Süden aus und drückt am Nachmittag gegen Schwarzwald und Alpen. Eine leichte
Anhebung der Inversion erleichtert das Vorankommen, und immer mehr zuvor sonnige
Höhenlagen verschwinden im Grau, so dass am Abend nur noch die Gipfel des
Südschwarzwaldes und die Alpen herausschauen. Im Nordosten breitet sich dagegen
die kältere in trockenere Luftmasse südwestwärts aus. Dabei geht ganz im
Nordosten in 850 hPa die Temperatur auf -6°C zurück. Die 0-Grad-Isotherme kommt
schon über die Mitte des Landes hinaus. Das bedeutet aber auch, dass es im
Nordosten des Landes größere Chancen auf etwas Sonne gibt.

Die Temperatur erreicht meist noch zwischen 1 und 4°C, in den Kältelöchern im
Süden kann es wieder regional Dauerfrost geben. Etwas milder mit 5 bis 7°C kann
es noch einmal an der Nordsee und entlang des Rheins werden.

In der Nacht zum Mittwoch (Heiliger Abend) stößt ausgehend von dem Trog über
Russland ein Randtrog am Südrand des Hochs nach Westen vor und erfasst zunehmend
Deutschland mit einer hochreichend kalten Luftmasse, wobei im Osten des Landes
in 850 hPa die Temperatur bis auf -10°C zurückgeht, in 500 hPa schon auf -33°C.
Zudem soll sich im Bereich Südwestpolens ein Kaltlufttropfen abschnüren. Mit der
südwärtigen Ausbreitung der Kaltluft in Osteuropa weitet sich nachfolgend auch
unser Hoch Gamze/Hella nach Süden aus, so dass sich über Deutschland der
stärkste Gradient in den Süden verlagert. Damit nimmt der Wind im Norden etwas
ab und an den Küsten braucht es im Nachtverlauf keine Warnungen mehr. Am
längsten bleibt noch der westliche Teil Ostfrieslands im Bereich eines stärkeren
Gradienten. In den Höhenlagen der Mitte und des Südens lebt dagegen der Wind
weiter auf, so dass im höheren Bergland zunehmend steife Böen aus Nordost
auftreten, in exponierten Gipfellagen auch stürmische Böen oder Sturmböen.

Mit dem kräftigen Nordostwind wird auch die tiefe Bewölkung immer mehr in die
Alpen gedrückt und mit weiterem Anstieg der Inversion verschwinden auch die
Schwarzwaldberge und die Alpentäler im Grau. Auflockerungen kann es nur im
Norden geben. An den Rändern des Erzgebirges und der Alpen kann geringer
Niederschlag aus den Wolken gepresst werden, entweder als Sprühregen, oder
zunehmend als Schneegriesel.

Mit der advektiven Kälte setzt sich auch unter den Wolken zunehmend leichter
Frost durch, in höheren Berglagen dann vor allem im zentralen östlichen Bergland
auch zunehmend mäßiger Frost. Frostfrei bleibt es noch ganz im Westen und rund
um die See.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die vorliegenden Modelle offenbaren keine prognoserelevanten Unterschiede.
Selbst die Prognose der tiefen Bewölkung ist erstaunlich übereinstimmend.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl.-Met. Peter Hartmann



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 21.12.2025 um 10.30 UTC



Überwiegend Hochdruckeinfluss mit leichten bis mäßigen Nachtfrösten und meist
niederschlagsfreien Verhältnissen. Im äußersten Süden an Heiligabend leichtes
Schneeintermezzo möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 28.12.2025


Zu Beginn der Mittelfrist am Mittwoch (Heiligabend) dominiert ein umfangreiches
Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über dem südlichen Skandinavien die Bodenkarte.
Dieses wird gestützt durch einen sich vom Atlantik nach Norwegen aufbauenden
Höhenrücken. Gleichzeitig etabliert sich ein mehrkerniger Höhentiefkomplex über
dem westlichen Mittelmeerraum und der Iberischen Halbinsel, der am Boden mit
mehreren flachen Tiefs korrespondiert. Damit liegt eine klassische "Hoch über
Tief"-Wetterlage vor. Während im Norden und der Mitte Heiligabend wahrscheinlich
trocken verläuft, verdichten sich nun für die Regionen entlang und südlich der
Alb und Donau die Hinweise für leichten Schneefall. Verantwortlich dafür ist zum
einen ein kleinräumiger, von Nordost nach Südwest über die Mitte Deutschlands
hinwegziehender Kaltlufttropfen (kein interagierendes Tief am Boden erkennbar).
Zum anderen weitet auch ein Höhentief über Sardinien vorübergehend seinen
Einfluss auf den Alpenraum aus. Damit wird genug Hebung generiert, dass es im
Tagesverlauf im Schwarzwald sowie entlang und südlich von Alb und Donau leichte
Niederschläge gibt. Diese fallen bei T850 hPa zwischen -2 und -6 Grad dort
regional als Schnee. Die Mengen sind jedoch mit wenigen cm begrenzt. Außerdem
gibt es noch Unsicherheiten bezüglich der Luftmassentemperatur. So kann es
besonders in den tiefen Lagen der südöstlichen Regionen und am Bodensee durchaus
auch Regen geben. In der Nacht zum Donnerstag klingt der Niederschlag meist
schon wieder ab.

Zu Weihnachten weitet sich die skandinavische Hochdruckzone bis nach Osteuropa
aus. In 500 hPa dominiert nun ein umfangreiches Höhenhoch mit Schwerpunkt über
dem Norden des Kontinents. Damit befindet sich Deutschland in nordöstlicher
Strömung, die besonders in den freien Lagen der Mittelgebirge mit starken bis
stürmischen Böen deutlich bemerkbar sein wird (auch schon am Mittwoch). Sonst
ist der Nordostwind meist mäßig, regional frisch. Einhergehend mit der
Strömungsumstellung kommt es zu leichten bis mäßigen Nachtfrösten und niedrigen
einstelligen Tageshöchsttemperaturen, regional muss mit Dauerfrost gerechnet
werden. Außerdem bleibt es verbreitet trocken. Die höchsten Sonnenanteile könnte
es im Norden geben, im Süden und der Mitte dominiert dagegen gebietsweise zäher
Nebel oder Hochnebel. Aber auch dort gibt es sonnige Regionen.

Am Samstag setzt sich der Hochdrucktrend fort. In 500 hPa löst sich zwar die
Hoch-über-Tief-Situation auf (das Höhentief verlagert sich zum Atlantik), am
Boden ist Deutschland aber weiterhin am Rande der ausgedehnten Hochdruckzone.
Damit bleibt es bundesweit trocken bei einem Wechsel von Sonne und Wolken,
Regionen mit zähem Nebel oder Hochnebel und Sonne am unmittelbaren Alpenrand. Am
Sonntag kommt zwar die schwache Potentialbrücke über West- und Mitteleuropa
durch einen von Karelinen nach Polen vorstoßenden Langwellentrog etwas unter
Druck, bodennah hält aber noch der hohe Luftdruck. Damit dürfte es im Gegensatz
zu den Vorläufen auch am Sonntag (nach Lesart von IFS) hinsichtlich des Wetters
ruhig sein.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten IFS-Läufe ist als gut zu bezeichnen. Der zunehmende
Hochdruckeinfluss ist quasi gesetzt. Die Stärke, das Timing und die Zugbahn des
Kaltlufttropfens ist allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet. Nach dem
aktuellen Lauf ist dieser eher stärker ausgeprägt. Mit diesem und den Höhentiefs
südlich der Alpen stehen oder fallen natürlich auch die leichten Schneefälle an
Heiligabend im äußersten Süden. Außerdem resultieren aus diesen Unsicherheiten
auch unterschiedliche Luftmassentemperaturen, die nach der aktuellen Lösung eher
etwas höher sind. Es kann daher schnell passieren, dass in den tiefen Lagen aus
den Schneeflocken Regentropfen werden. Im Gegensatz zu den Vorläufen dominiert
auch am Sonntag bodennaher Hochdruck. Die Möglichkeit für mehr Zyklonalität ist
aber gegeben (siehe Cluster).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis weit in die Mittelfrist zeigen die unterschiedlichen Modelle ähnliche
Ergebnisse. Ein leichter Knackpunkt ist jedoch bei allen Modellgruppe die
Passage des Kaltlufttropfens. ICON simuliert dabei die leichten Schneefälle
ähnlich zu IFS, bei GFS sind diese etwas stärker. Auch UK10 zieht qualitativ
mit. Nach ICON ist das anschließende Höhenhoch deutlich stärker ausgeprägt als
bei IFS, daher hält dieses auch über den Sonntag hinaus an. Die Lösung von GFS
liegt dagegen näher bei IFS. Allen gemeinsam ist aber, dass sich die
Niederschlagsmengen sehr in Grenzen halten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


EPS:
Die Rauchfahnen für repräsentative deutsche Orte stützen die deterministischen
Aussagen. Das begrenzte Geopotentialminimum am Mittwoch ist in allen
Landesteilen deutlich zu erkennen. Im Süden ist dieses mit Niederschlagssignalen
verbunden, die in der Mitte bei einzelnen Membern nur noch sporadisch auftreten.
Danach baut sich das Potential wieder auf, ehe ein Abfall ab Sonntag bevorstehen
könnten - der Spread ist allerdings ab diesem Zeitpunkt erheblich (in beide
Richtungen). Die Temperatur folgt im Wesentlichen dem Potentialverlauf. Daher
bestehen auch bezüglich der Luftmassentemperatur ab Sonntag erhebliche
Unsicherheiten.

CLUSTER:
+120...168h: Es liegen fünf Cluster vor, die fast allem durchgehend "Blocking"
zugeordnet sind. Der Hauptlauf ist in C1 mit 18 Mitgliedern zu finden. Während
der Freitag und Samstag durch eine starke positive Geopotentialanomalie über
Nord- und Teilen Mitteleuropas gekennzeichnet ist, ist das Bild am Sonntag
differenzierter. C1 mit dem deterministischen Lauf setzt weiterhin auf hohes
Geopotential, C4 und C5 ebenfalls. C2 und C3 gehen aber einen zyklonaleren Weg
mit Höhentrog (vor allem C3).

+192...240h: Es liegen weiterhin 5 Cluster vor, die Strömungsmuster sind
allerdings differenziert. C1 (mit Hauptlauf) lässt einen Trog von Nordosteuropa
zur Adria vorstoßen, gleichzeitig wird eine positive Geopotentialanomalie über
dem Nordostatlantik gezeigt. Daraus würde eine Nordströmung für Deutschland
resultieren. Bei C3 stößt der Trog selber über Mitteleuropa hinweg nach Süden
vor, C4 ist eher hochdrucklastig, C5 hätte zu Silvester eine Nordwestlage im
Gepäck. Das mit 12 Mitgliedern durchaus gut besetzte C2 lässt das höhere
Potential bis zur Ostsee aufbauen. Summa summarum: Für Silvester und Neujahr ist
noch alles offen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


WIND:
Am Mittwoch und Donnerstag in den Kammlagen der zentralen und südlichen
Mittelgebirge sowie in den Hochlagen der Alpen zeitweise stürmische Böen (Bft 8)
aus Nordost. Auf dem Brocken und dem Feldberg (Schwarzwald) einzelne schwere
Sturmböen möglich. In den tiefen (Lee-) Lagen dieser Regionen meist Böen unter
der markanten Warnschwelle.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Mag.rer.nat. Florian Bilgeri


Quelle: Deutscher Wetterdienst