Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Freitag, 26. Dezember 2025 • 13:56:33 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 260800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 26.12.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HB

Im Nordosten in der Nacht zum Samstag, im Osten am Samstagnachmittag und in der
Nacht zum Sonntag gebietsweise gefrierender Regen.

Auf exponierten Gipfeln des Südens einzelne Sturmböen (Bft 8 oder 9), ab Samstag
an den Küsten, speziell an der Ostsee, Windzunahme und exponiert einzelne
stürmische Böen Bft 8 nicht ausgeschlossen.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC
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Freitag... dominiert ein hoch reichendes Hochdruckgebiet über Südnorwegen das
Wettergeschehen. Von ihm ausgehend weist ein Keil, der sowohl in der Höhe als
auch im Bodendruckfeld gut erkennbar ist, nach Süd-Südwest und überdeckt damit
weite Teile unseres Landes, die Keilachse am Boden verläuft zum Abend etwa
entlang der Elbe. Im Tagesverlauf kommt der Schwerpunkt des Höhenhochs etwas
nach Süden voran und wandert damit auf die östliche Nordsee, über dem
Nordatlantik nimmt er Verbindung zu einem vom zentralen Atlantik nach Grönland
weisenden Höhenrücken auf, womit am Boden ein südlich von Island liegendes Hoch
mit einem Kerndruck von über 1040 hPa der neue Star im Bodendruckfeld wird.
Diese Entwicklung ist auch insofern nachvollziehbar, als die Druckkonfiguration
über Südskandinavien ohnehin ein wenig diffus erscheint. In den dort
vorherrschenden hohen Luftdruck ist eine flache Tiefdruckrinne eingelagert, die
zugehörige feuchte Luft ist in den 700hPa-Feuchte- ebenso wie in den
Theta-Feldern gut zu erkennen. Bis zum Abend zieht entsprechend tiefe Bewölkung
in die Gebiete nordöstlich der Elbe, die lokal mit etwas Sprühregen verbunden
sein kann. Während sich im Nordosten die Wolken verdichten, lösen sich in den
übrigen Gebieten eventuell vorhandene Dunst-, Nebel- und Hochnebelfelder
zunehmend auf. Dies ist sicherlich auch dem in der Südwesthälfte recht lebhaften
östlichen Wind geschuldet, der für etwas Durchmischung sorgt. In den Gipfellagen
ist dabei auch die eine oder andere Bft 7 mit am Start, auf exponierten Gipfeln
auch eine Bft 8 oder 9, für eine Warnung bzw. für Warnungen wird das aber wohl
nicht reichen. Letztendlich ist über der Südwesthälfte der Gradient deshalb
etwas angeschärft, weil sich als "Gegenspieler" des angesprochenen
Hochdruckgebietes ein Tief westlich der Iberischen Halbinsel tummelt. Abgesehen
vom Wind beschränkt sich seine Wetterwirksamkeit aber auf Südwesteuropa, was
sehr verbreitet einen freundlichen Wintertag mit viel Sonne erwarten lässt. Am
hartnäckigsten soll sich der Nebel laut der deutschen Modellkette im erweiterten
Dreiländereck Thüringen - Sachsen-Anhalt - Sachsen sowie vom Schwarzwald bis
nach Südostbayern halten. In den Dauer(hoch)nebelgebieten des Südens sowie vom
Erzgebirge bis zur Müritz steigen die Temperaturen auch am Tage zumindest
gebietsweise nicht über den Gefrierpunkt. In den übrigen Regionen werden 0 bis
5°C erwartet, wobei die höchsten Werte punktuell im Süden und Westen, aber auch
auf den höchsten Gipfeln (Bayrischer Wald, Alpen, Schwarzwald) im Bereich einer
tief liegenden Inversion auftreten sollen.

In der Nacht zum Samstag verlagert sich die bodennahe Keilachse etwas nach
Südwesten, was auch sinkendem Luftdruck über Südskandinavien geschuldet ist,
wodurch sich dort, getriggert u. a. durch Leeeffekte an den Skandinavischen
Alpen, ein Bodentrog etabliert. Folgerichtig kommt die über dem Nordosten
liegende tiefe Bewölkung etwas weiter nach Südwesten voran (etwa auf eine Linie
Mappen-Hannover-Magdeburg-Leipzig). Das Aufgleiten der feuchteren Luft auf die
dünne bodennahe Kaltluftschicht sorgt für leichte Hebung, entsprechend kann
etwas Sprühregen fallen. Bei frostigen Temperaturen ist dann gebietsweise
Glatteis (wohl in der Kategorie markant) die Folge, besonders gefährdet sind
diesbezüglich die Regionen von der Müritz und dem südlichen Vorpommern im Norden
bis ins östliche Niedersachsen und den Raum südlich von Berlin, wobei die
Glatteislage bis in den Samstagvormittag anhält. Nur ganz im Nordosten und an
der See ist es meist frostfrei, ansonsten liegen die Tiefstwerte im Nordosten,
im Westen sowie im Südwesten bei -1 bis -4°C, in einem breiten Streifen vom
Nordwesten bis in den Osten und Südosten bei -5 bis -8°C, wobei in den Gebieten,
in die von Nordosten die Bewölkung hereindrückt, die Temperaturen in der zweiten
Nachthälfte etwas ansteigen sollten. Ansonsten ist der Himmel klar, wenn man von
Nebel und Hochnebel im Südwesten einmal absieht.

Samstag... richtet sich das längliche strukturierte Höhenhoch zunehmend auf
einer von Nord-Nordwesten nach Süd-Südosten orientierten Achse aus, wobei die
576er Isohypse vom Seegebiert südlich von Island bis nach Benelux verläuft. Der
Schwerpunkt des Höhenhochs ist dabei zum Abend über dem Norden Schottlands
anzutreffen. Mit dieser Neupositionierung "öffnet" das Höhenhoch seine
Nordostflanke, an der dann von Skandinavien zur zentralen Ostsee ein flacher
Trog ablaufen kann. Im Bodendruckfeld korrespondiert mit diesem Trog der schon
oben erwähnte Bodentrog. Er erreicht abends den Osten Deutschlands, wodurch der
Bodenkeil weiter nach Südwesten abgedrängt wird. In den Bodentrog eingelagert
ist eine schwache Kaltfront, welche wiederum zu einem Tiefkomplex über der
Barentssee und Nordwestrussland gehört. Nach kurzem präfrontalen Anstieg auf bis
zu 7°C sinken über dem Nordosten die 850er Temperaturen wieder auf nahe 0°C, im
übrigen Land bewegen sich die entsprechenden Werte meist um 6°C. Mit der Front,
die die schon vorher über dem Nordwesten befindliche Bewölkung sozusagen
mitnimmt und am Abend die Mitte erreicht, lebt auch die Niederschlagstätigkeit
am Nachmittag wieder auf. Dann kann es vom südlichen Brandenburg bis zum
Erzgebirge und nach Westen bis nach Thüringen erneut Glatteis in markanter Form
geben. In den übrigen Gebieten bleibt es trocken, während aber über der
Nordhälfte die Wolken dominieren und erst am Nachmittag postfrontal an den
Küsten die Sonne wieder rauskommt, wird in der Südhälfte wieder ein freundlicher
Tag mit viel Sonne erwartet - wenn es nicht lokal bei Nebel oder Hochnebel trüb
bleibt. Mit dem im Nordosten hereinschwenkenden Bodentrog frischt der von West
auf Nord drehende Wind stark böig auf, an der Ostsee sind dann steife (Bft 7),
mitunter und exponiert auch stürmische Böen (Bft 8) denkbar - was gleichermaßen
für exponierte Gipfel gilt. Der Wind und die präfrontal einsickernde mildere
Luft lassen Dauerfrost allenfalls noch ganz lokal zu. Die Höchstwerte liegen
meist bei 1 bis 8°C mit den höchsten Werten im Südwesten und an der Nordsee, auf
einzelnen exponierten Gipfeln werden die Maxima durch die tief liegende
Inversion vielleicht sogar zweistellig. Eine Ausnahme bilden einzelne Gebiete
des Südens sowie der mitteldeutsche Bereich. Dort liegen die Höchstwerte um 0°C.
Mit diesen Höchstwerten um 0°C und dem teils gefrorenen Boden ist auch der Grund
genannt, warum die Modelle im Osten ein zweites Glatteisszenario andeuten.




In der Nacht zum Sonntag ändert sich die Druckverteilung nur wenig. Die Front
kommt zwar über dem östlichen Mitteleuropa rasch nach Süden voran, über
Deutschland läuft sie jedoch gegen die Divergenzachse des Bodenhochkeils an. Sie
verliert dabei zunehmend an Kraft, einige Restwolken schaffen es bis
Sonntagmorgen noch zur Donau und in die Pfalz, Niederschlag fällt dann aber
allenfalls noch im Stau des Erzgebirges, wo etwas Schnee oder gefrierender Regen
möglich ist. Die Küsten bleiben frostfrei, sonst liegen die Minima bei -1 bis
-6°C. Vom Stettiner Haff bis zum Darß legt der Wind nach kurzer Beruhigung am
Nachmittag und frühen Abend wieder zu, was dann erneut Böen Bft 7 und etwas
häufiger als am Tage auch Böen Bft 8 aus Nord bedeutet.


Sonntag... und in der Nacht zum Montag lassen die Niederschläge endgültig nach.
Das weiterhin längliche Höhenhoch schwächt sich ab und schiebt sich etwas nach
Südwesten. Seine anfangs antizyklonal gekrümmt Nordostflanke glättet durch,
bietet aber trotzdem keinen Trigger für nennenswerte Hebung. Unterhalb des
Höhenhochs befindet sich, auch das eine schon bekannte Konfiguration, der Keil
des Bodenhochs, dessen Schwerpunkt noch immer im Seegebiet südlich von Island zu
finden ist. Der Druckgradient an der Nordostflanke des Keils wird am Vormittag
etwas auseinandergezogen (mit entsprechender Windabschwächung an der Ostsee ),
dann sorgt ein neuerlicher Bodentrog allerdings wieder für eine Windzunahme und
Böen Bft 7 bis eventuell Bft 8, die Bft 7 greift dabei dann auch auf die
Nordfriesische Küste aus. Der dominierende Hochdruckeinfluss sorgt sehr
verbreitet für sonniges Wetter. Die Höchstwerte liegen bei 1 bis 6°C, allenfalls
in Tallagen des Südens kann sich wieder zäher Hochnebel halten, der dann auch
wieder Dauerfrost bedingt. Das erweiterte Küstenumfeld bleibt nachts frostfrei,
ansonsten liegen die nächtlichen Minima im Norden bei -1 bis -5°C, ab der
Mittelgebirgsschwelle bis zu den Alpen sind es -5 bis -9°C, lokal kann es auch
etwas unter -10°C runtergehen.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die synoptischen Abläufe sehr ähnlich. Unterschiede
warnrelevanter Natur ergeben sich vor allem aus der Niederschlagsintensität in
den potentiell glatteisgefährdeten Gebieten des Nordostens und Ostens. Während
UK10 recht aggressiv mit dem Sprühregen "hantiert" und in der Folge bei diesem
Modell eventuell auch eine Unwetter-Glatteislage denkbar wäre, simulieren die
übrigen Modelle nur sehr wenig Sprühregen, was dann eher an markante Glätte
denken lässt.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Martin Jonas



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 26.12.2025 um 10.30 UTC



Unbeständiger, an der See und im Bergland zeitweise windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 02.01.2026


Am Montag liegen wir zwischen einem blockierenden Hoch im Seegebiet zwischen
Schottland und Island sowie einem Langwellentrog über Skandinavien und Osteuropa
unter einer nordwestlichen Höhenströmung. Die wenig wetteraktive Kaltfront eines
Tiefs, das über Finnland nach Südosten zieht, überquert Deutschland von Nord
nach Süd mit nur geringen Niederschlägen. Sie leitet zudem die Zufuhr maritimer
Polarluft nach Mitteleuropa ein. Vor allem an der See und exponiert im Bergland
frischt der Wind stark bis stürmisch auf.
Am Dienstag dreht die Strömung mehr nach Nord, wobei sich der hohe Druck über
Nordwesteuropa stärker nach Deutschland ausdehnt. In der kalten Polarluft, die
in 850 hPa bis -10°C bringt gibt es größere Aufheiterungen und kaum
Niederschläge. Tagsüber werden in den Niederungen leichte Plusgrade erreicht,
nachts gibt es leichten bis mäßigen Frost.
Am Mittwoch verschiebt das Hoch seinen Schwerpunkt zu den Britischen Inseln. Die
nordnordwestliche Strömung dauert über Deutschland an und von der Nordsee und
Südskandinavien folgen die nächsten Tiefausläufer. Diese sind wahrscheinlich
etwas aktiver als die Vorgänger und sie führen weniger kalte Meeresluft heran.
Die damit verbundenen meist leichten Niederschläge fallen im Bergland als
Schnee, sonst besonders im Nordwesten als Regen, weiter nach Südosten öfter auch
als Schneeregen oder Schnee. Tagsüber werden weiter Plusgrade in tiefen Lagen
erwartet, nachts gibt es Frost. An der See und im höheren Bergland bleibt es
sehr windig.
Am Donnerstag erfolgt ein neuer Trogvorstoß Richtung Nordsee und
Südskandinavien. Das zugehörige Sturmtief zieht nach Norwegen und lässt auf
seiner Vorderseite die Strömung über Deutschland auf Nordwest bis West drehen.
Dabei bringen Tiefausläufer vor allem dem Norden Niederschläge, im Tiefland
Regen, im Bergland teilweise Schnee und stark bis stürmisch auffrischenden
Westwind.
Am Freitag zieht das Sturmtief zur Ostsee und beeinflusst mit seinem Starkwind-
bzw.- Sturmfeld Deutschland. An den Küsten und im Bergland werden Sturmböen aus
westlicher Richtung wahrscheinlicher. Dazu ist es nasskalt, im Bergland
teilweise winterlich mit zeitweiligen Niederschlägen, die im Bergland meist als
Schnee fallen, sonst vor allem im Nordwesten und Westen eher als Regen, nach
Südosten hin teilweise als Schnee.
In der erweiterten Mittelfrist setzt sich die Nordwestlage fort. Sie bringt im
Flachland und in den Niederungen nasskaltes, im Bergland winterliches Wetter.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des europäischen Modells ist zunächst gut, sie schwächelt aber im
Verlauf der nächsten Woche, vor allem ab dem Jahreswechsel. Während an der
zunehmend unbeständigen und nasskalten Witterung kaum Zweifel bestehen, sehen
die Details, sprich: die Tiefentwicklungen und die kurzen Wellen von Lauf zu
Lauf immer anders aus.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Ähnliche Aussagen lassen sich für den Modellvergleich treffen. Besonders ab dem
Jahreswechsel werden die Modellunterschiede und damit die Unsicherheiten größer.
Nach ICON und GFS wird es schneller unbeständig und windig, wobei das GFS am
Donnerstag ein kleinräumiges (Sturm)Tief über die Ostsee nach Polen ziehen
lässt. Es steht damit aber allein da. UKMO sieht stark nach den Europäern aus.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Ensembles stützen im Wesentlichen die Aussagen des Hauptlaufs. Die
Rauchfahnen zeigen bei geringem Spread eine Seitwärtsbewegung bei der Temperatur
in 850 hPa auf relativ niedrigem Niveau. Die Geopotentialkurven fächern zum Ende
deutlicher auf. Im Norden und Osten sind ab Montag, nach Südwesten hin nach
Wochenmitte Niederschlagssignale vorhanden.

Die Cluster werden mittelfristig fast ausschließlich ins Regime "atlantischer
Rücken" einsortiert. Im ersten Zeitschritt gibt es nur einen Cluster, dann
werden 2 gebildet, die beide die starke positive Geopotentialanomalie über dem
Atlantik zeigen und den Trog über Osteuropa. In der erweiterten Mittelfrist wird
die Bandbreite der Lösungen größer, in den meisten Lösungen scheint der
atlantische Rücken bestehen zu bleiben.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


In erster Linie dürfte der Wind signifikant werden. Vor allem an den Küsten und
im höheren Bergland treten zeitweise stürmische Böen oder Sturmböen auf, die
zeitweise auch ins norddeutsche Tiefland ausgreifen können. Eine markante
Sturmlage deutet sich nicht an. Die Niederschläge sind zunächst recht schwach
und auch im Bergland sind zunächst keine großartigen Neuschneemengen in
Aussicht.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MosMix, IFS +ENS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner


Quelle: Deutscher Wetterdienst