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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 26.12.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Im Norden und vor allem im Osten Deutschlands kommende Nacht nur vereinzelt, im
Laufe des Samstags und besonders in der Nacht zum Sonntag und Sonntagmorgen
gebietsweise gefrierender Nieselregen mit Glatteis (Warnung markant). Im
Norddeutschen Tiefland dann auch vereinzelt markante Glätte durch überfrierende
Nässe möglich.
An der Küste und auf exponierten Bergen stürmische Böen nicht ausgeschlossen,
Warnung meist aber Einzelfallentscheidung.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC
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Aktuell ... In der Nacht zum Samstag verlagert sich die Achse des Hochs südlich
von Island etwas nach Südwesten etwa auf eine Linie Emsland-Vogtland. Somit
kommt die tiefe Bewölkung im Nordosten Deutschlands weiter nach Südwesten voran
und erreicht etwa eine Linie südliches Emsland-Dresden. Vereinzelt fällt aus den
Wolken etwas Sprühregen, der dann zu Glätte, eventuell sogar zu markanter Glätte
führen kann. Nur ganz im Nordosten und an der See ist es meist frostfrei, so
dass Glätte kaum möglich ist.
Ansonsten ist der Himmel klar, wenn man von Nebel und Hochnebel im Südwesten, im
Thüringer Becke und im Nordwesten Sachsens einmal absieht. Meist gibt es
leichten bis mäßigen Frost. Vereinzelt tritt Reifglätte auf.
Der Wind weht meist nur schwach, gegen Morgen an der See auch mäßig und dort aus
West bis Nordwest.
Samstag ... verlagert sich das hochreichende Hoch ins Seegebiet zwischen Island
und Schottland, sein Keil reicht sowohl am Boden als auch in der Höhe über
Bayern bis zum nordwestlichen Balkan. Zum Abend schwenkt der Höhenkeil nach
Italien. Nordwestlich der Keilachse überquert die schwache Kaltfront eines zur
Barentssee ziehenden Tiefs den Nordosten Deutschlands, so dass dort die
Temperatur in 850 hPa von teils mehr als 5 Grad bis zum späten Abend auf 0 bis
-5 Grad absinkt. Vor der Front befindet sich ein Streifen tiefe Bewölkung, aus
der vereinzelt etwas Nieselregen fällt. Diese Bewölkung kommt bis zum Abend bis
nach Sachsen und Nordhessen sowie bis zum Sauerland voran und postfrontal reißt
die Wolkendecke am Nachmittag und am frühen Abend zwischen unterer Oder und dem
Emsland wieder auf. Eventuell besteht durch den Sprühregen vor allem im Osten
örtlich teils markante Glättegefahr. Mit der einströmenden maritimen Luftmasse
wird meist der Dauerfrost durchbrochen und die Temperaturen steigen auf 1 Grad
im Süden und 6 Grad im Nordwesten, an der Nordsee gar auf 7 oder 8 Grad. Werte
bei 0 Grad oder knapp darunter sind noch von der Oberlausitz bis nach
Nordhessen, im Alpenvorland sowie an der oberen Donau und eventuell am südlichen
Oberrhein denkbar.
Der Wind frischt vorübergehend auf und kommt im Süden aus Nordost, im Norden aus
Nordwest, gegen Abend aus Nord. An der Küste gibt es steife Böen. Im Raum Rügen
und auf wenigen exponierten Bergen sind stürmische Böen nicht ausgeschlossen
(Warnung durch Einzelfallentscheidung).
In der Nacht zum Sonntag ändert sich die Druckverteilung nur wenig, die tiefe
Bewölkung wird weiter nach Süden gesteuert und erreicht auch die Südpfalz sowie
Nord- und Ostbayern, eventuell sogar das nördliche Alpenvorland. In den
bewölkten Gebieten in der Mitte und im Süden ist vereinzelt Sprühregen möglich,
der auf dem noch gefrorenem Boden gefrieren kann. Im Norden und Osten
Deutschlands klart der Himmel auf und vor allem im südlichen Norddeutschland, wo
der Wind ´einschläft´, ist teils dichter Nebel möglich. Verbreiten gibt es
leichten Frost zwischen -1 und -5 Grad, ganz im Süden kann es auch kälter
werden. Stellenweise wird es glatt, in der Nordhälfte durch überfrierende Nässe,
sonst durch lokalen Sprühregen und ganz im Süden durch Reif. Im Küstenbereich
ist es teils frostfrei.
Der Wind schwächt sich ab und ist in der 2. Nachthälfte auch an der See meist
nicht mehr warnwürdig.
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Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC
Sonntag ... Die Aussagen vom Frühbericht haben weiterhin Bestand.
Am Rande des Hochs bei Schottland mit Keil nach Tschechien werden die Frontreste
in Form von tiefer Bewölkung zum Alpenvorland gesteuert, während sich ansonsten
die Wolken- und Nebelfelder auflösen. Örtlich bleiben aber Nebel- und
Hochnebelreste bestehen, vor allem im nördlichen und östlichen
Mittelgebirgsraum.
Die Höchstwerte erreichen bei Nebel oder tiefer Schichtbewölkung sowie im
östlichen Bergland Werte um 0 Grad oder leicht darunter, sonst werden +1 bis +4
Grad erreicht, im Küstengebiet Werte um 6 Grad.
In der Nacht zum Montag gibt es in der Mitte und im Süden häufig mäßigen Frost,
im Norden abgesehen von der frostfreien Küste leichten Frost. Dort ziehen im
Laufe der Nacht von der Nordsee her Wolken auf und vereinzelt fällt vor allem
Montagfrüh etwas Sprühregen mit Glättegefahr landeinwärts.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 26.12.2025 um 10.30 UTC
Unbeständiger, an der See und im Bergland zeitweise windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 02.01.2026
Am Montag liegen wir zwischen einem blockierenden Hoch im Seegebiet zwischen
Schottland und Island sowie einem Langwellentrog über Skandinavien und Osteuropa
unter einer nordwestlichen Höhenströmung. Die wenig wetteraktive Kaltfront eines
Tiefs, das über Finnland nach Südosten zieht, überquert Deutschland von Nord
nach Süd mit nur geringen Niederschlägen. Sie leitet zudem die Zufuhr maritimer
Polarluft nach Mitteleuropa ein. Vor allem an der See und exponiert im Bergland
frischt der Wind stark bis stürmisch auf.
Am Dienstag dreht die Strömung mehr nach Nord, wobei sich der hohe Druck über
Nordwesteuropa stärker nach Deutschland ausdehnt. In der kalten Polarluft, die
in 850 hPa bis -10°C bringt gibt es größere Aufheiterungen und kaum
Niederschläge. Tagsüber werden in den Niederungen leichte Plusgrade erreicht,
nachts gibt es leichten bis mäßigen Frost.
Am Mittwoch verschiebt das Hoch seinen Schwerpunkt zu den Britischen Inseln. Die
nordnordwestliche Strömung dauert über Deutschland an und von der Nordsee und
Südskandinavien folgen die nächsten Tiefausläufer. Diese sind wahrscheinlich
etwas aktiver als die Vorgänger und sie führen weniger kalte Meeresluft heran.
Die damit verbundenen meist leichten Niederschläge fallen im Bergland als
Schnee, sonst besonders im Nordwesten als Regen, weiter nach Südosten öfter auch
als Schneeregen oder Schnee. Tagsüber werden weiter Plusgrade in tiefen Lagen
erwartet, nachts gibt es Frost. An der See und im höheren Bergland bleibt es
sehr windig.
Am Donnerstag erfolgt ein neuer Trogvorstoß Richtung Nordsee und
Südskandinavien. Das zugehörige Sturmtief zieht nach Norwegen und lässt auf
seiner Vorderseite die Strömung über Deutschland auf Nordwest bis West drehen.
Dabei bringen Tiefausläufer vor allem dem Norden Niederschläge, im Tiefland
Regen, im Bergland teilweise Schnee und stark bis stürmisch auffrischenden
Westwind.
Am Freitag zieht das Sturmtief zur Ostsee und beeinflusst mit seinem Starkwind-
bzw.- Sturmfeld Deutschland. An den Küsten und im Bergland werden Sturmböen aus
westlicher Richtung wahrscheinlicher. Dazu ist es nasskalt, im Bergland
teilweise winterlich mit zeitweiligen Niederschlägen, die im Bergland meist als
Schnee fallen, sonst vor allem im Nordwesten und Westen eher als Regen, nach
Südosten hin teilweise als Schnee.
In der erweiterten Mittelfrist setzt sich die Nordwestlage fort. Sie bringt im
Flachland und in den Niederungen nasskaltes, im Bergland winterliches Wetter.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des europäischen Modells ist zunächst gut, sie schwächelt aber im
Verlauf der nächsten Woche, vor allem ab dem Jahreswechsel. Während an der
zunehmend unbeständigen und nasskalten Witterung kaum Zweifel bestehen, sehen
die Details, sprich: die Tiefentwicklungen und die kurzen Wellen von Lauf zu
Lauf immer anders aus.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Ähnliche Aussagen lassen sich für den Modellvergleich treffen. Besonders ab dem
Jahreswechsel werden die Modellunterschiede und damit die Unsicherheiten größer.
Nach ICON und GFS wird es schneller unbeständig und windig, wobei das GFS am
Donnerstag ein kleinräumiges (Sturm)Tief über die Ostsee nach Polen ziehen
lässt. Es steht damit aber allein da. UKMO sieht stark nach den Europäern aus.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Ensembles stützen im Wesentlichen die Aussagen des Hauptlaufs. Die
Rauchfahnen zeigen bei geringem Spread eine Seitwärtsbewegung bei der Temperatur
in 850 hPa auf relativ niedrigem Niveau. Die Geopotentialkurven fächern zum Ende
deutlicher auf. Im Norden und Osten sind ab Montag, nach Südwesten hin nach
Wochenmitte Niederschlagssignale vorhanden.
Die Cluster werden mittelfristig fast ausschließlich ins Regime "atlantischer
Rücken" einsortiert. Im ersten Zeitschritt gibt es nur einen Cluster, dann
werden 2 gebildet, die beide die starke positive Geopotentialanomalie über dem
Atlantik zeigen und den Trog über Osteuropa. In der erweiterten Mittelfrist wird
die Bandbreite der Lösungen größer, in den meisten Lösungen scheint der
atlantische Rücken bestehen zu bleiben.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
In erster Linie dürfte der Wind signifikant werden. Vor allem an den Küsten und
im höheren Bergland treten zeitweise stürmische Böen oder Sturmböen auf, die
zeitweise auch ins norddeutsche Tiefland ausgreifen können. Eine markante
Sturmlage deutet sich nicht an. Die Niederschläge sind zunächst recht schwach
und auch im Bergland sind zunächst keine großartigen Neuschneemengen in
Aussicht.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MosMix, IFS +ENS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner
Quelle: Deutscher Wetterdienst
