Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Mittwoch, 24. Dezember 2025 • 18:17:00 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 240800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 24.12.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: SEa
Winterlich kalt, vor allem am 1. Weihnachtsfeiertag vielerorts Dauerfrost,
nachts im Osten und im Bergland örtlich strenger Frost.
Dazu heute im Süden und in der Mitte in freien Lagen stürmische Böen, in den
Kamm- und Gipfellagen Sturm-, exponiert schwere Sturmböen, auf dem
Feldberg/Schwarzwald orkanartige Böen. Kommende Nacht und Donnerstag langsam
abnehmender Wind.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Mittwoch... hat sich eine klassische High-over-Low Konstellation eingestellt,
die zumindest temperaturtechnisch im Vorhersagegebiet über die Feiertage für
etwas Winterfeeling sorgt. Einem Tiefdruckkomplex über der Iberischen Halbinsel
bzw. dem westlichen Mittelmeerraum steht ein breiter Höhenrücken gegenüber, der
vom mittleren Nordatlantik über das Nordmeer bzw. die Norwegische See bis nach
Skandinavien reicht. Dieser wiederum stützt eine zonal ausgerichtete, sich vom
Seegebiet der Azoren über die Nordsee und Südskandinavien bis zum Baltikum bzw.
nach Westrussland reichende Hochdruckzone mit Schwerpunkt ("HELLA"; nahe 1045
hPa) über Südnorwegen.
An deren Südflanke strömt von Osten her zunehmend kontinentale Polarluft aus
Osteuropa ins Vorhersagegebiet. Getriggert wird dieser Prozess noch durch einen
Abtropfprozess in der Höhe, der als klassischer Kaltlufttropfen bereits am
Vormittag und Mittag die Mitte des Landes ostwärts überquert und abends über
Zentralfrankreich aufschlägt. An dessen Süd- und Ostflanke machen sich über
Süddeutschland großflächig mitteltroposphärische WLA und Aufgleiten bemerkbar,
entsprechend haben vor allem im ostbayerischen Mittelgebirgsraum sowie südlich
der Donau, aber auch am Erzgebirge und Thüringer Wald (dort handelt es sich eher
um schwachen Stau) leichte Niederschläge eingesetzt, die sich im Tagesverlauf
noch bis zum Nordschwarzwald und zur Schwäbischen Alb ausweiten. Die 850
hPa-Temperatur sinkt derweil noch bis mittags bzw. zum frühen Nachmittag auf
Werte zwischen -4 Grad im Nordwesten und -7 bis -8 Grad im Süden bzw. in der
Mitte, in der Zugbahn des KLT sogar vorübergehend auf knapp unter -10 Grad.
Somit fällt auch in den Niederungen überwiegend Schnee. In tiefen Lagen taut das
meiste bei leicht positiven (Belags)temperaturen rasch wieder weg, im höheren
Alpenvorland sowie im ostbayerischen Mittelgebirgsraum an der Grenze zu
Tschechien können bis zum Abend aber einige Zentimeter (maximal 3 bis 6 cm)
zusammenkommen. Zum späten Nachmittag und Abend hin verlieren die Niederschläge
dann aber rasch an Intensität und klingen in der ersten Nachthälfte komplett ab.

An der Nordflanke des KLT verstärkt sich dagegen auch bodennah die Advektion
sehr trockener Luftmassen. Diese strömen aber teilweise über die Ostsee und
nehmen unterhalb der kräftigen Absinkinversion (in etwa 900 hPa) auch etwas
Feuchte auf, so dass es von der vorpommerschen Ostseeküste bis ins nördliche
Niedersachsen bzw. Schleswig-Holstein eher bewölkt bleibt, teilweise handelt es
sich auch um konvektives Gewölk in Form von flachen Cumuli, für Schauer reicht
es aber nicht. Vor allem von Brandenburg bis ins südwestliche Niedersachsen bzw.
nach NRW scheint dagegen häufig die Sonne.
Von Warnrelevanz bleibt aber der Wind. Der nimmt nach Passage des KLT bei
leichter Gradientverschärfung vor allem in der Mitte und im Süden noch etwas zu,
zumal die supergeostrophische Komponente (der Wind weht quasi "aus dem Hoch
heraus" noch verstärkend wirkt.
Während es im Norden höchstens über der südlichen Nordsee (am ehesten
nachmittags bis in die kommende Nacht) eventuell für warnrelevante Bft 7 aus Ost
bis Nordost reicht, gibt es in der Mitte und im Süden im Tagesverlauf verbreitet
steife, im Südwesten in freien Lagen auch in den Niederungen stürmische Böen
(Bft 7 bis 8). In den Gipfellagen der Mittelgebirge muss zudem mit Sturm-
exponiert mit schweren Sturmböen (Bft 9 bis 10) gerechnet werden, auf dem
Feldberg im Schwarzwald kann auch eine orkanartige Böe (Bft 11) nicht
ausgeschlossen werden.
Vor allem in Teilen der Osthälfte, gebietsweise aber auch im Süden und im
zentralen Mittelgebirgsraum reicht es bereits für leichten Dauerfrost. Auch
sonst bleibt es mit 0 bis 3, maximal 4 Grad recht frisch, lediglich an den
Küsten wird es bei auflandigem Wind etwas milder.

In der Nacht zum Donnerstag verstärkt sich der Höhenrücken noch und schließlich
kapselt sich eine eigenständige Höhenantizyklone über der Norwegischen See ab.
Der Kaltlufttropfen zieht nach Westfrankreich und das Bodenhoch weitet sich
Richtung Südosteuropa aus, wobei es mit seiner Achse auch etwas nach Süden
vorankommt. Der Gradient an dessen Südflanke über dem Süden und der Mitte des
Landes fächert nur langsam auf, zumindest in den Kamm- und Gipfellagen der
Mittelgebirge gibt es weiterhin stürmische Böen bzw. Sturmböen, exponiert vor
allem im Bereich lokaler Low Level Jets an der sich verschärfenden und
absinkenden Inversion schwere Sturmböen aus Ost bis Nordost, während in den
Niederungen der Wind mehr und mehr abflaut.
Über der kalten Grundschicht setzt vor allem über der Südhälfte nach Abzug des
KLTs auch niedertroposphärisch kräftige WLA ein und lässt die 850 hPa-Temperatur
bis zum Morgen auf Werte zwischen -4 Grad in der Osthälfte und +4 Grad über dem
Südwesten steigen. Bodennah dauert die Advektion der kalten Festlandsluft
dagegen weiter an. Dabei bleibt es in der Mitte und vor allem im Süden aber noch
überwiegend wolkig, teils auch stark bewölkt und aufgrund des spürbaren Windes
reicht es meist "nur" für Minima zwischen -1 Grad im Oberrheingraben und -7 Grad
in mittleren Höhenlagen nahe der Inversion, die sich aber mit dem Wind deutlich
kälter anfühlen.
Auch über Teilen von Schleswig-Holstein bleibt es noch stärker bewölkt. Sonst
klart der Himmel aber teilweise auf. In der Osthälfte und im Norden weht dazu
auch nur noch schwacher Wind, so dass es abseits der Küsten verbreitet mäßigen,
nach Osten zu sowie in einigen Mittelgebirgstälern örtlich auch strengen Frost
gibt. Glätte und Nebel sollten angesichts der trockenen Luftmasse kaum Thema
sein.

Donnerstag... , dem 1. Weihnachtsfeiertag, ändert sich erst einmal kaum etwas an
der Konstellation. Unsere Hochdruckzone kommt noch etwas nach Süden bzw.
Südosten voran und schwächt sich ein wenig ab, die Achse des Hochs verläuft
abends bereits über dem äußersten Nordosten des Landes. Somit fächert nun auch
im Süden und in der Mitte der Gradient weiter auf und der Wind flaut ab, bleibt
aber in einigen Kamm- und Gipfellagen, insbesondere im Bereich lokaler Low Level
Jets, noch bis in die Nacht zum Freitag warnrelevant mit Böen Bft 8 bis 9,
vereinzelt 10 aus Ost bis Südost. Die Advektion niedertroposphärisch milderer
Luftmassen dauert weiter an, in 850 hPa steigt die Temperatur bis zum Abend auf
-1 bis +3 Grad, wobei sich die Inversion irgendwo zwischen 950 und 900 hPa
befindet, im Osten und Süden etwas höher als im Norden und Westen. Vor allem im
Süden und Südwesten kann sich gebietsweise noch dichtere Bewölkung halten, die
mit dem Wind gegen die Berge gedrückt wird. Auch im äußersten Nordosten macht
sich im Tagesverlauf schwache WLA in Form hoher und mittelhoher Wolken
bemerkbar. Sonst scheint aber vielerorts die Sonne. Im Osten und Norden gibt es
trotz der Sonne vielerorts leichten Dauerfrost zwischen -1 und -4 Grad,
lediglich an den Küsten und in Teilen von Schleswig-Holstein bleibt es milder.
Im Westen und Süden werden dagegen zarte Plusgrade erreicht und es gibt nur
gebietsweise leichten Dauerfrost. Am mildesten wird es auf den Gipfeln der
süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen, die aus der Inversion herausragen.

In der Nacht zum Freitag kommt es über dem Nordosten Europas zu einem erneuten
Kaltluft- und Trogvorstoß, so dass das Höhenhoch langsam etwas abgebaut wird und
der nach Südosten reichende Höhenkeil über dem östlichen Mitteleuropa eine
zunehmend meridionale Ausrichtung annimmt.
Ein mit dem Trog korrespondierendes Bodentief zieht von der Barentssee in den
Westen Russlands und kann sich noch etwas verstärken. Dessen Frontensystem
überquert den Nordwesten Russlands südwärts, die Kaltfront gerät über dem
Baltikum, Finnland und der Kola-Halbinsel ins Schleifen. Die Warmfront greift
dagegen vom Norden her auf Polen über und steift mit dichterer Bewölkung auch
den Nordosten des Landes, es bleibt aber trocken.
Ansonsten dominiert der Einfluss des Hochs mit Schwerpunkt nach wie vor über
Südskandinavien, wobei sich neue Schwerpunkt über Schottland und dem Seegebiet
südlich von Island etablieren. Der nach Mittel- und Südosteuropa gerichtete
Hochkeil schwächt sich etwas ab, bleibt aber wetterbestimmend. In einigen
Niederungen Süd- und Südwestdeutschlands hält sich noch dichtere hochnebalartige
Bewölkung, sonst ist es aber - abgesehen vom Nordosten - vielerorts klar. Somit
gibt es erneut - abgesehen von einigen Küstenstrichen - fast überall leichten
bis mäßigen, in ungünstigen Lagen in der Osthälfte auch strengen Frost. Nebel
und Glätte dürften angesichts der trockenen Luftmasse kein Thema sein.

Freitag... kommt der Höhentrog über Osteuropa nach Süden voran, gleichzeitig
kommt es über dem Nordmeer von Grönland her zu einem weiteren Trogvorstoß. Unser
Höhenhoch wird dadurch etwas nach Süden gedrückt und schwächt sich ein wenig ab,
westlich von Island baut sich aber bereits ein neuer Rücken auf. Somit verlagert
unser Hochdruckgebiet seinen Schwerpunkt mehr und mehr westwärts ins Seegebiet
südsüdwestlich von Island mit einer großen 1040 hPa-Kernisobare. Von ihm
ausgehend reicht ein Keil nach wie vor über die Nordsee bis ins
Vorhersagegebiet. Die Warmfront des Tiefs über dem Südwesten Russlands kommt
somit über Polen und dem Nordosten Deutschlands nicht weiter südwestwärts voran,
sondern wird nach Südosten abgedrängt. Somit bleibt es im Warmsektor über dem
Nordosten des Landes zwar wolkig bis stark bewölkt, aber überwiegend trocken.
Ansonsten dominiert auch am 2. Weihnachtsfeiertag Hochdruckeinfluss mit einer
kräftigen Inversion, di9e aber noch etwas absinkt. In 850 hPa liegen die Werte
zwischen 7 Grad im Südwesten und 3 Grad in der Osthälfte. Somit ragen die
höchsten Gipfel der süddeutschen Mittelgebirge und auch die Voralpengipfel
vielfach heraus und dort dürfte es mit Werten über 5 Grad recht mild werden.
Aber auch in den Niederungen geht es wieder ein wenig bergauf. Dauerfrost gibt
es nach wie vor allem bei gebietsweise beständigem Hochnebel im Süden sowie in
einigen Beckenlagen nahe der zentralen Mittelgebirge, aber auch sonst noch
gebietsweise. Auch in den übrigen Regionen bleibt es mit 0 bis 4 Grad recht
frisch. In den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge weht noch lebhafter
Südostwind, der aber meist nicht mehr warnrelevant sein sollte.

Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Anhand der Modelle lassen sich keine prognose- und warnrelevanten Unterschiede
herausarbeiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 24.12.2025 um 10.30 UTC



Zunächst störungsfrei mit kalter Grundschicht. Ab kommender Woche allmählich
wechselhafter mit meist leichten Niederschlägen, teils als Schnee, vor allem im
Bergland zunehmend winterlicher.
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 31.12.2025


Am Samstag setzt sich die High-over-Low-Lage aus der Kurzfrist fort. Deutschland
liegt dabei an der Südostflanke des umfangreichen Hochdruckgebietes mit
Schwerpunkt zwischen Island und Schottland. In der Höhe liegen wir unter einem
Höhenhoch. Der umfangreiche, mit Kaltluft angefüllte Trog über
Osteuropa/Nordwestrussland tangiert uns nicht. Bei uns herrscht weitgehend
störungsfreies Wetter. Die 850 hPa-Temperaturen liegen bei Werten um 5 Grad, im
Nordosten etwas darunter. Mit leichter Schwerpunktverlagerung des Höhenhochs
kann in der Nacht zum Sonntag von Osten sickert von Osten in 850 hPa zunehmend
Kaltluft (850 hPa-Temperaturen 0 bis -5 Grad) ein. In der kalten Grundschicht
herrschen überwiegend gradientschwache Bedingungen, etwas mehr Wind gibt es im
Norden (Supergeostrophie sowie nördliche Winde und großer Fetch über die
Nordsee) und im Nordosten (etwas stärkerer Gradient zur Tiefdruckzone über
Osteuropa/Nordwestrussland sowie gewisser Fetch über der Ostsee). Besonders im
Küstenumfeld kann daher die ein oder andere starke bis stürmische Böe auftreten.
Von Norden können an einer aufgrund der antizyklonalen Bedingungen recht
wetterinaktiven Front des Tiefs nordöstlich von uns vorübergehend Wolkenfelder
durchziehen. Sonst scheint vor allem auch im Westen häufiger die Sonne,
Niederschlag wird nicht erwartet. Nachts kann sich gebietsweise Nebel bilden, am
ehesten im Süden. Mit Ausnahme des Küstenumfeldes tritt leichter, im östlichen
Bergland sowie Süden teils auch mäßiger Nachtfrost auf.

Am Sonntag verlagern sich die Schwerpunkte von Boden- und Höhenhoch leicht
süd-/südwestwärts. Es dominiert aber weiterhin antizyklonal geprägtes,
weitgehend störungsfreies Wetter. Abseits lokaler Nebelfelder (die sich
überwiegend auflösen sollten) scheint häufig die Sonne. Auf den Nordosten kann
eventuell ein flaches Randtief übergreifen, Wetterwirksamkeit deutet sich daran
kaum an, lediglich etwas zunehmende Bewölkung vor allem ab dem Abend und in der
Nacht zum Montag. Es bleibt voraussichtlich trocken. Außerdem bleibt der Wind im
Norden und Nordosten dadurch lebhafter, vor allem im Küstenumfeld sind teils
starke bis stürmische Böen aus West bis Nordwest möglich. Im Süden ist es
gradientschwächer, streckenweise kann sich erneut Nebel bilden. Häufig auch ist
es in der Mitte und im Süden gering bewölkt oder klar bei leichtem bis mäßigen
Nachtfrost.

Am Montag verlagert sich die Hochdruckzone weiter leicht westlich, das Höhenhoch
schwächt sich ab und liegt eher als Keil über Frankreich. Damit nimmt der
zyklonale Einfluss vor allem im Nordosten weiter etwas zu. Insgesamt dreht die
Strömung zunehmend auf nördliche Richtungen und die polare Luftmasse kann
zunehmend einsickern. Die 850 hPa-Temperaturen liegen im Südwesten noch bei +5
Grad, von der Mitte bis in den Nordosten aber meist zwischen 0 und -5 Grad.
Zudem können Ausläufer der Tiefdruckzone über Osteuropa/Nordwestrussland in den
Norden und Nordosten des Landes schleifen. Dabei ist es überwiegend stark
bewölkt, gelegentlich fällt auch leichter Regen, im Bergland lokal gefrierend
bzw. Schneeregen oder Schnee. Im Süden zeigt sich nach lokalem Nebel wieder
häufig die Sonne, hier dominiert noch weiter ein Keil des Hochs mit Schwerpunkt
nun westlich der Britischen Inseln. Der Nordwestwind weht an den Küsten und im
Bergland teils stark bis stürmisch. Im Norden nachts häufig frostfrei, sonst
leichter, im Alpenvorland teils mäßiger Frost.

Am Dienstag ändert sich wenig an der Grundkonstellation, der antizyklonale
Einfluss im Süden schwächt sich weiter ab, kann aber ganz im Südwesten und in
Alpennähe voraussichtlich noch dominieren. Die Nordströmung setz sich noch etwas
mehr durch, die polare Luftmasse erreicht mit 0 Grad in 850 hPa auch den Süden,
im Norden und Nordosten sind es teils unter -5 Grad. Ein Randtief des
osteuropäischen Tiefkomplexes zieht über die Ostsee südwärts gen Polen, dessen
Frontensystem greift von Norden auch auf Deutschland über. Mit Ausnahme der
südlichsten Gebiete ist es überwiegend bewölkt, zeitweise fällt Schneeregen oder
Schnee, in tiefen Lagen (vor allem im Westen) teils auch Regen. Der West bis
Nordwestwind weht lebhaft, im Nordosten und vor allem im Bergland teils auch
stark bis stürmisch. Wieder allgemein häufig leichter Nachtfrost (mit Ausnahme
des Nordens), an den Alpen mäßig.

Am Mittwoch (Silvester) amplifiziert sich der Trog über
Osteuropa/Nordwestrussland etwas, streckt sich in Richtung Deutschland und zieht
nachfolgend südostwärts. Das bereits erwähnt Randtief zieht unter Abschwächung
ebenfalls südostwärts, das dazugehörende Frontensystem verlagert sich über
Deutschland südwärts. Dabei schneit es gebietsweise, ab dem Abend wohl auch am
Alpenrand, in tiefen Lagen fällt anfangs Regen oder Schneeregen. Der Zustrom
polarer Luftmassen mit teils 850 hPa-Temperaturen unter -10 Grad im Osten
verstärkt sich nochmals. Rückseitig stellt sich kurzer Zwischenhocheinfluss ein
und es zeigen sich Auflockerungen, bevor sich in der Neujahrsnacht das nächste
Randtief von Skandinavien nähert und dessen Frontensystem voraussichtlich auf
den Norden übergreift. Dieses neue Randtief wird von den Modellen noch sehr
unterschiedlich simuliert, teils deutlich zügiger und kräftiger.

In der erweiterten Mittelfrist dominiert voraussichtlich eine nördliche
Grundströmung zwischen der Hochdruckzone mit Schwerpunkt westlich der Britischen
Inseln und einem umfangreichen Trog über Osteuropa. Deutschland liegt dabei eher
auf der zyklonalen Seite und es treten zeit- und gebietsweise Niederschläge auf,
mindestens in mittleren bis höheren Lagen fallen diese dann als Schnee, auch im
Nordosten und Osten im Bereich der kältesten Luftmassen eventuell bis in tiefe
Lagen. Dabei deuten sich gebietsweise (Ostseeumfeld, östliches Bergland bis zu
den Alpen) teils auch etwas größere Niederschlags- bzw. Schneemengen an, die
Unsicherheiten sind aber noch groß.
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der vorliegenden IFS-Modellläufe ist im gesamten
Mittelfristzeitraum gut bis sehr gut. Im Mittelfristverlauf nehmen die
Unsicherheiten in der genauen Ausgestaltung der Trog-Keil-Struktur über Europa
langsam zu und können sich in unseren Vorhersagebereich zum Ende der Mittelfrist
(Dienstag/Mittwoch) allmählich als prognoserelevant zeigen.
__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch andere Globalmodelle zeigen zunächst antizyklonal geprägtes, weitgehend
störungsfreies Wetter. In Richtung Dienstag/Mittwoch schwenken ICON, vor allem
aber das GFS schneller und deutlicher auf zyklonal dominierte Verhältnisse um.
GFS stellt die Lage zum Jahreswechsel sogar auf Trog Mitteleuropa um, während
das IFS es bei einer zyklonalen Nordlage belässt.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse des IFS-Ensembles zeigt für den ersten Zeitraum von Samstag
00 UTC bis Sonntag 00 UTC (+72 bis + 96 h) sechs Cluster, alle im Regime
Blocking. Für unseren Vorhersagezeitraum lassen sich keine prognoserelevanten
Unterschiede erkennen. Im Folgezeitraum von Montag 00 UTC bis Mittwoch 00 UTC
(+120 bis +168 h) werden drei Cluster mit 25, 15 und 11 Membern gezeigt, Haupt-
und Kontrolllauf werden in Cluster 1 eingruppiert. In allen drei Clustern
erfolgt die Umstellung vom Blocking auf das Regime Atlantischer Rücken. die
Blockierung rutsch also nach Westen, so dass in Mitteleuropa der von Osten
heranrückende Trog die Führung übernimmt. damit stellt sich eine zunehmend
zyklonale Nordlage ein. Die genaue Ausgestaltung des Troges wird dabei
unterschiedlich simuliert. Cluster 2 und 3 zeigen Tendenzen zur Einstellung von
Trog Mitteleuropa, ähnlich der GFS-Variante. Die Folge wäre ein noch
zyklonaleres Wettergeschehen als im deterministischen Lauf. Auch für die
erweiterte Mittelfrist werden drei Cluster (10, 19 und 13 Member) gezeigt,
Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2. Insgesamt besteht dabei wenig Zweifel an
einer Fortsetzung der zyklonal geprägten, wechselhaften Witterung: Es wird
einheitlich ein atlantischer Rücken gezeigt. Die Position des uns
beeinflussenden Troges variiert von einer Position über Osteuropa mit neuer
Austrogung über der Nordsee und einem recht persistenten Trog Mitteleuropa.

Die Rauchfahnen quer durch Deutschland zeigen einen recht einheitlichen Trend zu
zurückgehenden Temperaturen in 850 hPa und Geopotenzial in 500 hPa. Der Spread
ist jeweils recht gering, dieser wird vor allem dann im Übergang zur erweiterten
Mittelfrist größer. Die Temperaturen in 850 hPa pendeln sich etwa in einem
Bereich zwischen -2 und -9 Grad ein. Daher können mindestens in mittleren bis
höheren Lagen die Niederschläge, deren Wahrscheinlichkeit ab Montag/Dienstag
langsam ansteigt und in der erweiterten Mittelfrist weiter zunimmt, häufig als
Schnee fallen.
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Wirklich markante Wettererscheinungen deuten sich nicht an, keine Signale im
EFI. zunächst gibt es eine leicht winterlich Grundschichtproblematik mit
streckenweisem Nebel, leichtem bis mäßigem Frost und lokaler Glätte.

Ab Montag/Dienstag nimmt die Niederschlagsneigung zu, dabei fällt dann zumindest
in mittleren bis höheren Lagen auch Schnee. Die Mengen sind nach jetzigem
Kenntnisstand überwiegend gering - wobei zum Ende der Mittelfrist dabei die
Unsicherheiten noch groß sind und hier und da Hinweise auf erhöhte Mengen
auftauchen. Beim Übergang von Regen/Schneeregen zu Schnee kann gebietsweise auch
mal die gefrierende Phase für Glätte sorgen. Eine wirklich markante
Glatteissituation ist aus heutiger Sicht aber nicht zu erwarten.

Gelegentlich weht der Wind in Böen stark bis stürmisch, am Wochenende zunächst
vor allem im Küstenumfeld, ab Montag/Dienstag auch teils im Bergland. In
exponierten Lagen sind Sturmböen nicht ausgeschlossen.
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOS-Mix
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl. Met. Sabine Krüger


Quelle: Deutscher Wetterdienst