Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Mittwoch, 24. Dezember 2025 • 10:15:37 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 240800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 24.12.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: SEa
Winterlich kalt, vor allem am 1. Weihnachtsfeiertag vielerorts Dauerfrost,
nachts im Osten und im Bergland örtlich strenger Frost.
Dazu heute im Süden und in der Mitte in freien Lagen stürmische Böen, in den
Kamm- und Gipfellagen Sturm-, exponiert schwere Sturmböen, auf dem
Feldberg/Schwarzwald orkanartige Böen. Kommende Nacht und Donnerstag langsam
abnehmender Wind.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... hat sich eine klassische High-over-Low Konstellation eingestellt,
die zumindest temperaturtechnisch im Vorhersagegebiet über die Feiertage für
etwas Winterfeeling sorgt. Einem Tiefdruckkomplex über der Iberischen Halbinsel
bzw. dem westlichen Mittelmeerraum steht ein breiter Höhenrücken gegenüber, der
vom mittleren Nordatlantik über das Nordmeer bzw. die Norwegische See bis nach
Skandinavien reicht. Dieser wiederum stützt eine zonal ausgerichtete, sich vom
Seegebiet der Azoren über die Nordsee und Südskandinavien bis zum Baltikum bzw.
nach Westrussland reichende Hochdruckzone mit Schwerpunkt ("HELLA"; nahe 1045
hPa) über Südnorwegen.
An deren Südflanke strömt von Osten her zunehmend kontinentale Polarluft aus
Osteuropa ins Vorhersagegebiet. Getriggert wird dieser Prozess noch durch einen
Abtropfprozess in der Höhe, der als klassischer Kaltlufttropfen bereits am
Vormittag und Mittag die Mitte des Landes ostwärts überquert und abends über
Zentralfrankreich aufschlägt. An dessen Süd- und Ostflanke machen sich über
Süddeutschland großflächig mitteltroposphärische WLA und Aufgleiten bemerkbar,
entsprechend haben vor allem im ostbayerischen Mittelgebirgsraum sowie südlich
der Donau, aber auch am Erzgebirge und Thüringer Wald (dort handelt es sich eher
um schwachen Stau) leichte Niederschläge eingesetzt, die sich im Tagesverlauf
noch bis zum Nordschwarzwald und zur Schwäbischen Alb ausweiten. Die 850
hPa-Temperatur sinkt derweil noch bis mittags bzw. zum frühen Nachmittag auf
Werte zwischen -4 Grad im Nordwesten und -7 bis -8 Grad im Süden bzw. in der
Mitte, in der Zugbahn des KLT sogar vorübergehend auf knapp unter -10 Grad.
Somit fällt auch in den Niederungen überwiegend Schnee. In tiefen Lagen taut das
meiste bei leicht positiven (Belags)temperaturen rasch wieder weg, im höheren
Alpenvorland sowie im ostbayerischen Mittelgebirgsraum an der Grenze zu
Tschechien können bis zum Abend aber einige Zentimeter (maximal 3 bis 6 cm)
zusammenkommen. Zum späten Nachmittag und Abend hin verlieren die Niederschläge
dann aber rasch an Intensität und klingen in der ersten Nachthälfte komplett ab.

An der Nordflanke des KLT verstärkt sich dagegen auch bodennah die Advektion
sehr trockener Luftmassen. Diese strömen aber teilweise über die Ostsee und
nehmen unterhalb der kräftigen Absinkinversion (in etwa 900 hPa) auch etwas
Feuchte auf, so dass es von der vorpommerschen Ostseeküste bis ins nördliche
Niedersachsen bzw. Schleswig-Holstein eher bewölkt bleibt, teilweise handelt es
sich auch um konvektives Gewölk in Form von flachen Cumuli, für Schauer reicht
es aber nicht. Vor allem von Brandenburg bis ins südwestliche Niedersachsen bzw.
nach NRW scheint dagegen häufig die Sonne.
Von Warnrelevanz bleibt aber der Wind. Der nimmt nach Passage des KLT bei
leichter Gradientverschärfung vor allem in der Mitte und im Süden noch etwas zu,
zumal die supergeostrophische Komponente (der Wind weht quasi "aus dem Hoch
heraus" noch verstärkend wirkt.
Während es im Norden höchstens über der südlichen Nordsee (am ehesten
nachmittags bis in die kommende Nacht) eventuell für warnrelevante Bft 7 aus Ost
bis Nordost reicht, gibt es in der Mitte und im Süden im Tagesverlauf verbreitet
steife, im Südwesten in freien Lagen auch in den Niederungen stürmische Böen
(Bft 7 bis 8). In den Gipfellagen der Mittelgebirge muss zudem mit Sturm-
exponiert mit schweren Sturmböen (Bft 9 bis 10) gerechnet werden, auf dem
Feldberg im Schwarzwald kann auch eine orkanartige Böe (Bft 11) nicht
ausgeschlossen werden.
Vor allem in Teilen der Osthälfte, gebietsweise aber auch im Süden und im
zentralen Mittelgebirgsraum reicht es bereits für leichten Dauerfrost. Auch
sonst bleibt es mit 0 bis 3, maximal 4 Grad recht frisch, lediglich an den
Küsten wird es bei auflandigem Wind etwas milder.

In der Nacht zum Donnerstag verstärkt sich der Höhenrücken noch und schließlich
kapselt sich eine eigenständige Höhenantizyklone über der Norwegischen See ab.
Der Kaltlufttropfen zieht nach Westfrankreich und das Bodenhoch weitet sich
Richtung Südosteuropa aus, wobei es mit seiner Achse auch etwas nach Süden
vorankommt. Der Gradient an dessen Südflanke über dem Süden und der Mitte des
Landes fächert nur langsam auf, zumindest in den Kamm- und Gipfellagen der
Mittelgebirge gibt es weiterhin stürmische Böen bzw. Sturmböen, exponiert vor
allem im Bereich lokaler Low Level Jets an der sich verschärfenden und
absinkenden Inversion schwere Sturmböen aus Ost bis Nordost, während in den
Niederungen der Wind mehr und mehr abflaut.
Über der kalten Grundschicht setzt vor allem über der Südhälfte nach Abzug des
KLTs auch niedertroposphärisch kräftige WLA ein und lässt die 850 hPa-Temperatur
bis zum Morgen auf Werte zwischen -4 Grad in der Osthälfte und +4 Grad über dem
Südwesten steigen. Bodennah dauert die Advektion der kalten Festlandsluft
dagegen weiter an. Dabei bleibt es in der Mitte und vor allem im Süden aber noch
überwiegend wolkig, teils auch stark bewölkt und aufgrund des spürbaren Windes
reicht es meist "nur" für Minima zwischen -1 Grad im Oberrheingraben und -7 Grad
in mittleren Höhenlagen nahe der Inversion, die sich aber mit dem Wind deutlich
kälter anfühlen.
Auch über Teilen von Schleswig-Holstein bleibt es noch stärker bewölkt. Sonst
klart der Himmel aber teilweise auf. In der Osthälfte und im Norden weht dazu
auch nur noch schwacher Wind, so dass es abseits der Küsten verbreitet mäßigen,
nach Osten zu sowie in einigen Mittelgebirgstälern örtlich auch strengen Frost
gibt. Glätte und Nebel sollten angesichts der trockenen Luftmasse kaum Thema
sein.

Donnerstag... , dem 1. Weihnachtsfeiertag, ändert sich erst einmal kaum etwas an
der Konstellation. Unsere Hochdruckzone kommt noch etwas nach Süden bzw.
Südosten voran und schwächt sich ein wenig ab, die Achse des Hochs verläuft
abends bereits über dem äußersten Nordosten des Landes. Somit fächert nun auch
im Süden und in der Mitte der Gradient weiter auf und der Wind flaut ab, bleibt
aber in einigen Kamm- und Gipfellagen, insbesondere im Bereich lokaler Low Level
Jets, noch bis in die Nacht zum Freitag warnrelevant mit Böen Bft 8 bis 9,
vereinzelt 10 aus Ost bis Südost. Die Advektion niedertroposphärisch milderer
Luftmassen dauert weiter an, in 850 hPa steigt die Temperatur bis zum Abend auf
-1 bis +3 Grad, wobei sich die Inversion irgendwo zwischen 950 und 900 hPa
befindet, im Osten und Süden etwas höher als im Norden und Westen. Vor allem im
Süden und Südwesten kann sich gebietsweise noch dichtere Bewölkung halten, die
mit dem Wind gegen die Berge gedrückt wird. Auch im äußersten Nordosten macht
sich im Tagesverlauf schwache WLA in Form hoher und mittelhoher Wolken
bemerkbar. Sonst scheint aber vielerorts die Sonne. Im Osten und Norden gibt es
trotz der Sonne vielerorts leichten Dauerfrost zwischen -1 und -4 Grad,
lediglich an den Küsten und in Teilen von Schleswig-Holstein bleibt es milder.
Im Westen und Süden werden dagegen zarte Plusgrade erreicht und es gibt nur
gebietsweise leichten Dauerfrost. Am mildesten wird es auf den Gipfeln der
süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen, die aus der Inversion herausragen.

In der Nacht zum Freitag kommt es über dem Nordosten Europas zu einem erneuten
Kaltluft- und Trogvorstoß, so dass das Höhenhoch langsam etwas abgebaut wird und
der nach Südosten reichende Höhenkeil über dem östlichen Mitteleuropa eine
zunehmend meridionale Ausrichtung annimmt.
Ein mit dem Trog korrespondierendes Bodentief zieht von der Barentssee in den
Westen Russlands und kann sich noch etwas verstärken. Dessen Frontensystem
überquert den Nordwesten Russlands südwärts, die Kaltfront gerät über dem
Baltikum, Finnland und der Kola-Halbinsel ins Schleifen. Die Warmfront greift
dagegen vom Norden her auf Polen über und steift mit dichterer Bewölkung auch
den Nordosten des Landes, es bleibt aber trocken.
Ansonsten dominiert der Einfluss des Hochs mit Schwerpunkt nach wie vor über
Südskandinavien, wobei sich neue Schwerpunkt über Schottland und dem Seegebiet
südlich von Island etablieren. Der nach Mittel- und Südosteuropa gerichtete
Hochkeil schwächt sich etwas ab, bleibt aber wetterbestimmend. In einigen
Niederungen Süd- und Südwestdeutschlands hält sich noch dichtere hochnebalartige
Bewölkung, sonst ist es aber - abgesehen vom Nordosten - vielerorts klar. Somit
gibt es erneut - abgesehen von einigen Küstenstrichen - fast überall leichten
bis mäßigen, in ungünstigen Lagen in der Osthälfte auch strengen Frost. Nebel
und Glätte dürften angesichts der trockenen Luftmasse kein Thema sein.

Freitag... kommt der Höhentrog über Osteuropa nach Süden voran, gleichzeitig
kommt es über dem Nordmeer von Grönland her zu einem weiteren Trogvorstoß. Unser
Höhenhoch wird dadurch etwas nach Süden gedrückt und schwächt sich ein wenig ab,
westlich von Island baut sich aber bereits ein neuer Rücken auf. Somit verlagert
unser Hochdruckgebiet seinen Schwerpunkt mehr und mehr westwärts ins Seegebiet
südsüdwestlich von Island mit einer großen 1040 hPa-Kernisobare. Von ihm
ausgehend reicht ein Keil nach wie vor über die Nordsee bis ins
Vorhersagegebiet. Die Warmfront des Tiefs über dem Südwesten Russlands kommt
somit über Polen und dem Nordosten Deutschlands nicht weiter südwestwärts voran,
sondern wird nach Südosten abgedrängt. Somit bleibt es im Warmsektor über dem
Nordosten des Landes zwar wolkig bis stark bewölkt, aber überwiegend trocken.
Ansonsten dominiert auch am 2. Weihnachtsfeiertag Hochdruckeinfluss mit einer
kräftigen Inversion, di9e aber noch etwas absinkt. In 850 hPa liegen die Werte
zwischen 7 Grad im Südwesten und 3 Grad in der Osthälfte. Somit ragen die
höchsten Gipfel der süddeutschen Mittelgebirge und auch die Voralpengipfel
vielfach heraus und dort dürfte es mit Werten über 5 Grad recht mild werden.
Aber auch in den Niederungen geht es wieder ein wenig bergauf. Dauerfrost gibt
es nach wie vor allem bei gebietsweise beständigem Hochnebel im Süden sowie in
einigen Beckenlagen nahe der zentralen Mittelgebirge, aber auch sonst noch
gebietsweise. Auch in den übrigen Regionen bleibt es mit 0 bis 4 Grad recht
frisch. In den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge weht noch lebhafter
Südostwind, der aber meist nicht mehr warnrelevant sein sollte.

Modellvergleich und -einschätzung
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Anhand der Modelle lassen sich keine prognose- und warnrelevanten Unterschiede
herausarbeiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 23.12.2025 um 10.30 UTC



Hochdruckeinfluss. Leichte bis mäßige Nachtfröste, Höchstwerte überwiegend im
einstelligen Temperaturbereich. Regional längerer Sonnenschein. Allgemein
niederschlagsfrei. In der nächsten Woche erhöhte Unsicherheiten.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 30.12.2025


Der mittelfristige Vorhersagezeitraum beginnt am Freitag (Zweiter
Weihnachtsfeiertag) mit einem ausgeprägten Höhenhoch auf dem 500-hPa-Niveau über
dem Europäischen Nordmeer und Südskandinavien. In den folgenden Tagen weitet
sich dieses Hoch über die Ostsee bis nach Polen aus und bildet am Samstag eine
Geopotentialbrücke bis in den Balkanraum. Das hohe Geopotential stützt während
des gesamten Mittelfristzeitraums eine zunächst von Schottland über Dänemark bis
zur Ukraine reichende Hochdruckzone am Boden. Am Wochenende verlagert sich der
Schwerpunkt des Hochs nach Nordwesteuropa, wobei Mitteleuropa an dessen
Südostflanke zu liegen kommt.

Mit der Ausdehnung des Hochdruckgebiets nach Südosten wird die Zufuhr
kontinentaler Kaltluft aus Osteuropa vorerst unterbunden. Kräftiges Absinken
führt zu einer Erwärmung der Luftmasse in 850 hPa auf Werte über 0 Grad. In der
Folge kann sich eine markante Absinkinversion ausbilden. Die Erwärmung macht
sich bodennah kaum bemerkbar, da dort die zuvor eingeflossene Kaltluft erhalten
bleibt.

Der Druckgradient bleibt schwach ausgeprägt, sodass keine markanten Böen zu
erwarten sind. Über Nordostdeutschland verläuft die Keilachse des Hochs.
Aufgrund der sehr trockenen Luft treten nur vereinzelt Nebel oder Hochnebel auf.
Für viele Regionen ergibt sich daher ein sonniger, aber kalter Tag mit
Höchsttemperaturen zwischen -3 und +4 Grad. In der Nacht zum Samstag sinken die
Temperaturen bei meist klarem Himmel auf -2 bis -9 Grad.

Am Wochenende ändert sich an der Großwetterlage nur wenig. Sowohl in der Höhe
als auch am Boden erstreckt sich die Keilachse des Hochs von Nordwest nach
Südost über Deutschland. Daraus resultiert in der Nordosthälfte eine zunehmend
nordwestliche Strömung, während in der Südwesthälfte eine östliche bis
nordöstliche Strömung vorherrscht. Dort bleibt die Luft sehr trocken. Im
Nordosten hingegen sickert bodennah zunehmend feuchtere Luft ein, sodass sich
unter der Absinkinversion Hochnebel ausbreiten kann. Ab der Nacht zum Samstag
kann es vor allem in den zentralen und östlichen Mittelgebirgen örtlich zu
gefrierendem Sprühregen mit entsprechender Glatteisgefahr kommen, da die
Temperaturen dort auch tagsüber im Frostbereich bleiben.

Im Verlauf der kommenden Woche mehren sich die Signale für eine Umstellung der
Wetterlage. Der Schwerpunkt des Hochdruckgebiets verlagert sich zunehmend nach
Nordwesteuropa und bleibt dort wetterbestimmend. Deutschland gelangt dabei an
dessen Ost- bis Südostflanke, wodurch der Zustrom polarer Kaltluft ermöglicht
wird. Unsicher ist jedoch, wie weit sich das blockierende Hoch nach Westen
zurückzieht. Bleibt Deutschland weiterhin unter dessen Einfluss, ändert sich an
der Wetterlage nur wenig, allerdings nimmt die bodennahe Feuchte zu, sodass die
Neigung zu Nebel und Hochnebel steigt. Gelangt Deutschland hingegen stärker
unter den Einfluss eines Langwellentrogs über Nordosteuropa, würde dies eine
deutlich dynamischere Witterung mit vermehrten Niederschlägen bedeuten. Bei
niedrigen Temperaturen wäre dann mit Schnee und Glätte bis in tiefe Lagen zu
rechnen. Entsprechend ist die Prognose für die kommende Woche noch mit
erheblicher Unsicherheit behaftet.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten Modellläufe ist als gut zu bezeichnen. Vom Zweiten
Weihnachtsfeiertag bis mindestens Mitte nächster Woche dominiert
Hochdruckeinfluss. Dabei bleibt es weitgehend trocken. In den Nächten tritt
leichter bis mäßiger Frost auf, tagsüber werden einstellige Höchstwerte
erwartet. Im weiteren Verlauf verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs nach
Westen und Deutschland gelangt in eine nördliche Strömung, wobei nach und nach
kalte Luft einsickert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch der Vergleich verschiedener Globalmodelle liefert keine wesentlich
abweichenden Erkenntnisse. Der dominierende Hochdruckeinfluss am Boden sowie die
Antizyklone in der Höhe werden von allen Modellen bis zum Wochenende sehr
ähnlich dargestellt. Das Jahr geht somit mit einer überwiegend trockenen
Witterung zu Ende.

Zum Jahreswechsel deutet sich jedoch eine Umstellung der Wetterlage an. Das
blockierende Hochdruckgebiet verlagert seinen Schwerpunkt nach Nordwesteuropa.
Deutschland gelangt dadurch zunehmend in eine nördliche Strömung, in der
schrittweise kältere Luftmassen einsickern.

Die Mehrzahl der Modelle sieht Deutschland weiterhin am Rand des
Hochdruckgebiets. GFS und ICON simulieren die Lage hingegen etwas zyklonaler.
Nach dem aktuellen GFS-Lauf schwenkt sogar ein Randtrog über Deutschland hinweg.
In diesem Szenario würde mit dem Trog auch polare Kaltluft herangeführt, sodass
es zu Schneefällen bis in die Niederungen kommen könnte. Insgesamt ist die
Prognose für die Zeit ab Mitte der kommenden Woche weiterhin mit großer
Unsicherheit behaftet.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


EPS:
Die Rauchfahnen für repräsentative deutsche Orte stützen die deterministischen
Aussagen, allerdings nur bis zum Beginn der kommenden Woche. Bis Sonntag steigt
das Geopotential kontinuierlich an; diesem Anstieg folgt auch die Temperatur in
850 hPa (T850) in einem eng gebündelten Bereich. Gleichzeitig zeigen sich kaum
Niederschlagssignale.

Im Verlauf der neuen Woche nimmt der Spread der Ensemblemitglieder deutlich zu.
Im Mittel zeichnet sich jedoch eine klare Tendenz ab: eine Abkühlung mit
Temperaturen in 850 hPa unter -5 °C, ein Absinken des Geopotentials mit
zunehmender Zyklonalität sowie ansteigende Niederschlagssignale. Einzelne Member
simulieren sogar Temperaturen unter -10 °C, was Schneefälle bis in tiefe Lagen
bedeuten würde, während andere Lösungen deutlich gemäßigter bleiben.

CLUSTER:
Im Zeitraum von t+72 bis t+96 Stunden sowie von t+120 bis t+168 Stunden ergeben
sich jeweils fünf Cluster, die übereinstimmend eine Blockierung anzeigen. Diese
verlagert sich retrograd nach Westen, wodurch der Langwellentrog über Nordost-
und Osteuropa zunehmend Einfluss auf Deutschland nehmen kann. Dies geschieht
jedoch erst gegen Ende des betrachteten Zeitraums.

In der erweiterten Mittelfrist ergeben sich vier Cluster, die zwei
grundsätzliche Szenarien aufzeigen: Zwei Cluster lassen das Blocking weiter
östlich bestehen, sodass der Trogvorstoß samt polarer Kaltluft an Deutschland
vorbeizieht. Dieses Szenario wird von der geringsten Anzahl an Membern gestützt.


Das alternative - aus winterlicher Sicht deutlich spannendere - Szenario zeigt
einen markanten Trogvorstoß, der Deutschland vollständig erfasst und eine
ausgeprägte Wetterumstellung hin zu einer zyklonalen Nordlage mit Schneefällen
bis in die Niederungen bewirkt. In dieser Variante liegen sowohl der Haupt- als
auch der Kontrolllauf sowie die Mehrheit der Ensemblemitglieder.

FAZIT:
Bis zum Jahresende bleibt es überwiegend bei ruhigem Hochdruckwetter. Zum
Jahreswechsel mehren sich jedoch die Signale für einen markanten Wintereinbruch.
Für belastbare und definitive Aussagen ist es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings
noch zu früh.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis Ende des Jahres keine markanten Wettergefahren.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOSMix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta


Quelle: Deutscher Wetterdienst