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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 010800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 01.12.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Von Südwest antizyklonal (SWa) zu Süd zyklonal (Sz).
Heute im Nordwesten windig, an der Nordsee stürmisch. In den Nächten in der
Südosthälfte Frost und Nebel, örtlich Glätte. In den Nächten zum Dienstag und
Donnerstag geringe Glatteisgefahr.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Am heutigen Montag... schwenkt ein Höhentrog rasch über Mitteleuropa hinweg. Auf
seiner Rückseite baut sich - vorderseitig eines langwelligen Troges über dem
Ostatlantik - ein Rücken auf, dessen Achse heute Mittag schon Deutschland
erreicht. Nicht zu vergessen ist auch ein Höhenrücken über dem Nordosten
Europas, der ein Bodenhoch über Russland stützt. Ein weiteres Hoch (Brisca)
verlagert sich heute rasch über den Alpenraum ostwärts. Vorderseitig des über
uns hinwegschwenkenden Troges hat eine Kaltfront Deutschland überquert, deren
Restbewölkung noch über dem Südosten des Landes liegt. Dabei ist vorübergehend
mal ein Schwall Meereskaltluft zu uns gelangt mit -2 bis -5°C in 850 hPa. Die
Kaltfront gehört zu einem Tief, welches über Skandinavien rasch nordostwärts
zieht (Zenobio). Der Blick richtet sich aber schon auf den Atlantik, wo sich
südlich von Island Zentraltief Axel eingedreht hat. Auf dessen Südflanke
entwickelt sich heute die Welle Björn, die rasch nordostwärts zieht.
Bezüglich der Windentwicklung in Deutschland gerät diese heute schon in den
Fokus. Während es im Süden unter dem durchziehenden Hoch schwachwindig ist,
verstärkt sich im Vorfeld der Welle der Gradient im Nordwesten des Landes. Dies
hat allgemein im Nordwesten des Landes mäßigen Südwind zur Folge. Über der
Deutschen Bucht kommt es im Laufe des Tages zunehmend zu stürmischen Böen und
Sturmböen, die auch die Küsten im Westen Schleswig-Holsteins erreichen. An der
Ostfriesischen Küste reicht es dagegen bei ablandigem Wind in der Regel nur zu
steifen Böen, in exponierten Lagen mal stürmischen Böen. Auch an der westlichen
Ostseeküste weht der Wind im Tagesverlauf an der Grenze zu Warnungen. Zudem
frischt der Wind auch im westlichen Bergland stärker auf, so dass es dort in den
Kamm- und Leelagen auch einzelne steife Böen geben kann.
Die hochreichende Bewölkung der Kaltfront im Südosten zieht im Tagesverlauf zwar
ab und damit lassen auch die letzten Regentropfen nach. Es bleibt aber jede
Menge tiefe Bewölkung im Südosten des Landes zurück. In den übrigen Landesteilen
ist es dagegen nach Auflockerung bzw. Auflösung einzelner Nebelfelder durchaus
aufgelockert bewölkt und die Sonne kann sich länger mal durchsetzen. Lediglich
im Nordwesten sorgt starke Warmluftadvektion auf der Vorderseite der oben
erwähnten Welle rasch für den Aufzug neuer hoher und mittelhoher Wolken. Zum
Abend hin kann aus diesen Wolken zwischen Emsland und Schleswig-Holstein auch
schon der eine oder andere Tropfen Regen fallen. Die Höchsttemperaturen liegen
heute zwischen kühlen 3°C im Südosten und 8°C im Westen.
In der Nacht zum Dienstag schwenkt der Höhenkeil schon über unser Land hinweg,
so dass wir zum Morgen von Nordwesten her schon auf die Vorderseite des
atlantischen Langwellentroges geraten. Mit kräftiger Warmluftadvektion gelangt
eine deutlich mildere Luftmasse zu uns, so dass in 850 hPa die Temperatur schon
auf +2 bis +4°C steigt. Die Welle entwickelt sich zu einem Randtief, welches in
die nördliche Nordsee zieht. Ihre Kaltfront nähert sich zwar unserem Land, kommt
aber in der südwestlichen Höhenströmung immer langsamer voran. Auf ihrer
Vorderseite ziehen weiterhin hauptsächlich mittelhohe und hohe Wolken über den
Nordwesten Deutschlands. Stellenweise kann auch etwas Regen herausfallen, wobei
es hierbei noch Modellunterschiede gibt. Insbesondere ICON lässt die Regenfälle
recht weit ins Binnenland vorankommen, z.B. bis ins westfälische Bergland, wo es
nach vorherigem Aufklaren leichten Frost geben kann und die Gefahr einiger
Tropfen gefrierenden Regens bestünde. Dies scheint aber nicht die
wahrscheinlichste Lösung zu sein und wird von externen Modellen nicht so
simuliert.
Zudem ist es in der Nordwesthälfte auch einigermaßen windig, da sich der
Gradient kaum verändert. So kann es in den westlichen Mittelgebirgen weiterhin
einzelne steife Böen in den Kamm- und Leelagen geben, auf dem Brocken kann es im
Nachtverlauf vielleicht sogar zu Sturmböen reichen. An der Nordsee nimmt der
Wind dagegen in der zweiten Nachthälfte wieder etwas ab. An der Ostsee kommt es
wohl weiterhin nur vereinzelt zu steifen Böen.
Abgesehen vom Nordwesten ist oberhalb der Grenzschicht der Himmel oftmals klar
oder es ziehen nur wenige Schleierwolken durch. Allerdings sollen sich von
Südosten her Nebel und Hochnebel stark ausbreiten. Regional bleibt es aber auch
klar. Dabei kühlt es meist - wie oben schon angedeutet - in den leichten
Frostbereich zwischen 0 und -5°C ab. Hier und da kann es dann auch Glätte durch
etwas Reif oder gefrierende Nebelnässe geben. Auffallend mild ist SWSMOS in den
bewölkten Regionen im Südosten mit Belagstemperaturen um +3°C. Dies ist in
angesichts von MOS-Tiefstwerten um 0°C etwas mild, möglicherweise liegt die
Wahrheit sowohl für den Belag als auch für 2 m dazwischen.
Am Dienstag... kommt der Langwellentrog etwas weiter ostwärts voran und weitet
sich nach Süden zur Iberischen Halbinsel aus. Der Westen Deutschlands gelangt
unter eine südsüdwestliche Höhenströmung, während im Osten recht hohes
Geopotential herrscht, hier bildet sich eine Verbindung des Höhenrückens vom
Vortag mit dem Höhenhoch über Russland aus. Bodennah nimmt der Gradient ab,
wobei Deutschland in einen recht homogenen Übergang zwischen höherem Luftdruck
im Südosten und tiefem Luftdruck im Nordwesten gerät. Sowohl an der See als auch
in den Mittelgebirgen nimmt der Wind im Tagesverlauf ab, so dass am Mittag oder
spätestens frühen Nachmittag wohl sämtliche Windwarnungen auslaufen können.
Während der Wind im Norden dann weiter mäßig aus Süd daherkommt, weht er im
Südosten schwach aus Südost.
Die Front kommt in der südsüdwestlichen Höhenströmung nicht mehr weiter voran.
Von Rheinland-Pfalz bis Niedersachsen und Schleswig-Holstein herrscht meist
dichte Bewölkung vor, oder es ziehen zumindest wiederholt Wolkenfelder über den
Himmel. Ab und zu fällt in diesen Regionen auch etwas Regen, größere Mengen sind
es aber sicherlich nicht. Im übrigen Land ist das Wetter dagegen hochdruck- und
damit grenzschichtdominiert. Insbesondere im Südosten simulieren die Modelle
großflächig Hochnebel, in der Mitte und nach Nordosten hin kann es dagegen nach
Auflösung örtlicher Nebelfelder auch länger sonnig werden. Bei längerem
Sonnenschein kann es dann auch Höchstwerte um 6 oder 7°C geben, bei anhaltendem
Hochnebel dürften es eher nur um 2°C sein. Merklich milder ist es ganz im
Westen, wo vielfach Höchstwerte von 5 bis 9°C erwartet werden.
In der Nacht zum Mittwoch weitet sich der Langwellentrog noch etwas nach Süden
aus und kommt etwas ostwärts voran. Damit steilt die Höhenströmung noch mehr
auf, verläuft aber weiterhin nur über den Westen des Landes. Über den Südosten
zieht im Nachtverlauf ein schwächeres Höhentief hinweg. Mit der südlichen
Höhenströmung wird die Front insbesondere im Nordwesten wieder etwas nach
Nordwesten gedrückt, so dass Regionen wie Nordhessen und Ostniedersachsen wieder
auf die "Vorderseite" der Front geraten. Regen fällt an weiterhin nur in sehr
geringem Umfang, ab und zu kann es auch im Nordwesten einzelne
Wolkenauflockerungen geben.
Im Südosten hat das Höhentief keinen merklichen Einfluss. Von Baden-Württemberg
bis zu Ostsee herrscht weiter das grenzschichtgeprägte Wetter: teils mit
anhaltendem Hochnebel, teils mit sich wieder ausweitenden Nebelfeldern, teils
mit klarem Himmel. Vereinzelt kann es dabei auch wieder Glätte durch etwas Reif
oder gefrierende Nebelnässe geben. Die Tiefstwerte sollen dort meist bei 0 bis
-5°C liegen, im bewölkten Nordwesten bei 6 bis 1°C.
Am Mittwoch... kommt der Langwellentrog etwas nach Osten voran. Damit verlagert
sich auch bei uns die Front wieder etwas ostwärts und erfasst etwas größere
Gebiete bis zur Mitte hin. Das niedertroposphärische Temperaturniveau geht etwas
zurück: Auf der Vorderseite werden meist noch +1 bis +3°C erreicht, im
Frontbereich um 0°C. Weiterhin kommt es im Frontbereich vom Oberrhein bis nach
Schleswig-Holstein nur stellenweise zu leichtem Regen, oftmals ziehen einfach
nur dichte Wolken über den Himmel.
In der Osthälfte herrscht weiterhin sehr ruhiges Wetter. Bei sehr schwachem Wind
soll sich insbesondere im Südosten der Hochnebel sehr zäh und ausgedehnt halten.
Ansonsten kann sich der Nebel teils wieder lichten und die Sonne zum Vorschein
kommen. Diese dürfte aber mehr als am Vortag durch einzelne durchziehende hohe
oder auch mittelhohe Wolkenfelder getrübt werden. Am größten sind die
Sonnenchancen unmittelbar an und in den Alpen sowie im Erzgebirge und dessen
Vorland.
Der Wind weht nach Südosten hin äußerst schwach, auch im Nordwesten meist
schwach, an der See mäßig um Süd. Weiterhin ist es im Osten kühler als im
Westen, im donaunahen Dauergrau kann teils der Gefrierpunkt nicht mehr
überschritten werden, sonst sind es meist 1 bis 5°C. Im Westen werden dagegen
wieder 5 bis 9°C erreicht.
In der Nacht zum Donnerstag kommt der Langwellentrog weiter langsam nach Osten
voran. Er regeneriert sich aber an seiner Westflanke durch einen neuen
Trogvorstoß wieder. Die Kaltfront schleift weiterhin über dem Westen, soll sich
aber jetzt mit dem hereinziehenden Trog etwas intensivieren, so dass wieder
etwas mehr Niederschlag fällt. Sie kommt auch etwas nach Osten voran und in
ihrem Umfeld geht in 850 hPa die Temperatur auf etwa -1 bis -2°C zurück.
Vielleicht kann dann bei schlechter Durchmischung im oberen Bergland wieder
etwas Schnee dabei sein. In den Tallagen des zentralen Berglands könnte es
dagegen örtlich auch gefrierenden Regen geben.
Ganz im Westen lockern die Wolken gegen Morgen etwas auf. Im Osten hält sich
weiterhin teils der zähe Hochnebel, teils breitet sich der Nebel wieder aus.
Auch in den Gebieten ohne Grenzschichtbewölkung verschwinden die Sterne
zunehmend, da sich hohe und mittelhohe Wolkenfelder immer mehr ausbreiten.
Vielleicht liegen in der Osthälfte die Tiefstwerte wieder bei 0 bis -5°.
Abgesehen von dem geringen Glatteisrisiko kann es natürlich auch durch örtlichen
Reif oder gefrierende Nebelnässe glatt werden. Im Westen ist dies bei 4 bis 1°C
kein Thema.
Ebenso ist auch der Wind kein Thema, er weht in der Nordwesthälfte weiter
schwach bis mäßig aus Südost, im Südosten ist es schwachwindig.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die synoptischen Felder werden weitgehend einheitlich simuliert. Größere
Unterschiede gibt es erwartungsgemäß bei der Prognose der Grenzschichtbewölkung,
hier wird wohl wieder einiges an Nowcasting erforderlich sein. Etwas kritischer
sind die teils sehr unterschiedlich simulieren schwachen Niederschläge vor allem
in den Nächten zu Morgen und zu Donnerstag. Je nachdem wie weit diese
vorankommen, besteht durchaus Glatteisgefahr.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl.-Met. Peter Hartmann
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 30.11.2025 um 10.30 UTC
Vor allem im Westen wechselhafter, zeitweise etwas Regen, zum Wochenende noch
etwas zunehmend, eher mild. Im Südosten gebietsweise Dauergrau und teils auch
tagsüber kalt um 0 Grad, nächtliches Glätterisiko.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 07.12.2025
Zu Beginn der Mittelfrist am Mittwoch liegt Deutschland vorderseitig eines
Westeuropatroges, der sich weit nach Süden erstreckt und später dann wohl auch
über dem Norden Afrikas abtropft. Das korrespondierende Bodentief liegt nördlich
von Schottland und schleifende Frontreste liegen über den westlichen
Landesteilen und kommen kaum noch ostwärts voran. Tendenziell verlieren sie
weiter an Wetterwirksamkeit. Damit einhergehend ist es überwiegend bewölkt, hier
und da kann noch etwas Regen fallen, die Mengen sind gering. Nach Osten hin
schließt sich der Übergangsbereich zu einer umfangreichen Hochdruckzone über
Osteuropa/Russland an, mit einer auf leicht südöstliche Richtungen drehenden
Strömung sickert etwas trockenere Luft ein und gebietsweise zeigen sich
Wolkenlücken. Teils halten sich aber bereits in der Nacht gebildete
Nebel-/Hochnebelfelder hartnäckig. In der Nacht zum Donnerstag breiten sie sich
auch wieder aus oder verdichten sich. Bei leichtem bis mäßigem Nachtfrost
besteht auch streckenweise Glättegefahr.
Am Donnerstag zieht das zunehmend kürzerwellige Trogresiduum auf der Vorderseite
der über Westeuropa nachfolgenden Austrogung nordostwärts. Das von Westen
nachfolgende Bodentief läuft gegen den umfangreichen Hochkomplex über
Osteuropa/Russland an und schwächt sich ab, auch über dem Südosten Deutschlands
herrscht höherer Luftdruck. Das Wetter gestaltet sich daher relativ ruhig. Im
Westen und Norden wechselnd bis stark bewölkt, überwiegend aber voraussichtlich
trocken, vielleicht kann im Zusammenhang mit dem Durchschwenkenden
Kurzwellentrog hier und da mal etwas Sprühregen fallen. Im Südosten und Teilen
des Ostens teils zäher Nebel oder Hochnebel, abseits davon vor allem im höheren
Bergland oder im Lee der Mittelgebirge Sonnenschein. Gebietsweise Nachtfrost und
streckenweise Glätte, im Dauergrau teils leichter Dauerfrost, sonst eher mild.
Am Freitag verliert der Westeuropatrog bei der Ostverlagerung und das Blocking
über Osteuropa an Kontur, westlich der Britischen Inseln erfolgt eine neue
Austrogung samt umfangreichem, korrespondierendem Bodentief. Beides tangiert
Deutschland aber wohl noch nicht bzw. wohl höchstens mit von Westen zunehmender
Bewölkung im späteren Tagesverlauf, im Vorhersagegebiet herrscht eher leichter
Hochdruckeinfluss unter einer flache Hochdruckbrücke. Nach Nordosten gibt es
noch etwas dichtere Bewölkung vom genannten Kurzwellentrog, eventuell auch mit
geringem Regen, der aber wohl rasch abzieht. Vor allem im Süden/Südosten kann
sich erneut Nebel oder Hochnebel halten, es bleibt dann bei Höchstwerten um oder
leicht unter 0 Grad. Sonst gibt es wechselnde Bewölkung, gebietsweise (vor allem
im höheren Bergland wie den Alpen) auch Sonnenschein. In der Nacht zum Samstag
gebietsweise leichter, im Süden teils auch mäßiger Frost, streckenweise Glätte.
Am Samstag zieht der zunehmende an Kontur verlierende Trog vom Freitag als
Kurzwellentrog über die nördlichen Landesteile nordostwärts, dabei meist starke
Bewölkung, vielleicht ein paar Regentropfen. Der nachfolgende Trog und das
korrespondierende Bodentief verlagern sich ostwärts und greifen dann auch auf
den Westen Deutschlands über. Von Westen her ist es überwiegend bewölkt, zeit-
und gebietsweise kann es etwas regnen. Schnee oder Schneeregen fällt nur im
höheren Bergland, die 850 hPa-Temperaturen liegen leicht über dem Gefrierpunkt.
Im Südosten anfangs teils anhaltend neblig-trüb, teils Sonne, auch dort später
zunehmend bewölkt. Ostwärtiges Ausgreifen des aufkommenden Regen am Abend und in
der Nacht zum Sonntag unsicher, ggf. im Übergangsbereich zur kühleren
Grundschicht im Südosten etwas erhöhte Glättegefahr nicht ausgeschlossen. Auch
der Gradient nimmt etwas zu, im Bergland und an den Küsten frischt der Wind aus
Süd bis Südost böig auf, im höheren Bergland teils auch stark bis stürmisch. An
der Küste ist er meist ablandig, von daher besteht am ehesten auf den
Nordseeinseln ein gewisses Potenzial für warnrelevante Böen. Nachts gebietsweise
leichter Frost.
Am Sonntag liegen die Trogachse und das korrespondierendes Bodentief mit seinem
Zentrum leicht westlich unseres Vorhersagegebietes. Im Osten liegt nach wie vor
das umfangreiche blockierende Hoch. Durch das Blocking verlieren sowohl der Trog
als auch das Bodentief an Kontur/Intensität. Vor allem über den westlichen
Landesteilen dominiert daher dichte Bewölkung mit zeitweilig leichtem Regen, in
Gipfellagen vielleicht auch Schnee oder Schneeregen. Wolkenlücken abseits von
Nebel/Hochnebel am ehesten auch mal im Osten und Südosten, dort auch weitgehend
trocken. Im Bergland und an den Küsten bzw. auf See teils stark böiger bis
stürmischer Wind, meist aus Südost. Gebietsweise wieder leichter Nachtfrost,
stellenweise Glätte.
In der erweiterten Mittelfrist von Westen neue Anläufe in Richtung zunehmend
zyklonal geprägter Witterung von Westen. Unsicher, wie stark bzw. nachhaltig von
Osten her das Blocking ist. Zumindest die westlichen Landesteile tendenziell mit
mehr Bewölkung und zeitweise Regen, nach Osten hin weniger zyklonal.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der vorliegenden IFS-Modellläufe ist zu Beginn der Mittelfrist
noch ganz gut, die Timing- und Amplitudenunterschiede nehmen allerdings zum Ende
der Woche recht rasch zu. Ab Freitag gibt es somit zunehmende Unsicherheiten
hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs und wie stark das Blocking über Osteuropa
das Übergreifen der zyklonalen Strukturen von Westen her be-/verhindert. Das
Wetter im Westen des Landes scheint sich relativ sicher zunehmend zyklonaler zu
gestalten, nach Osten hin kann eventuell auch weiterhin eher ruhiges Wetter
dominieren. Dabei würden dann weiterhin spätherbstliche/leicht winterliche
Grundschichtproblematiken (zäher Nebel/Hochnebel, Nachtfrost bzw. vielleicht
auch leichter Dauerfrost, vor allem nächtliches Glätterisiko) dominieren. Dabei
gestaltetet sich der aktuellste IFS-Lauf leicht progressiver als die Vorgänger.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Ein Blick auf andere Globalmodelle zeigt zunächst sehr ähnliche Strukturen. Auch
hier nehmen die Unterschiede zum Ende der Woche hin mehr und mehr zu. Dabei
lässt sich feststellen, dass das IFS die zyklonalste Variante zeigt. Auch das
GFS zeigt deutlich zyklonale Strukturen, aber etwas anders konturiert und nach
Süden hin teils auch mit leicht antizyklonalem Einschlag (flache
Hoch-/Geopotenzialbrücke). Beim ICON dominiert auch am Wochenende noch recht
häufig Hocheinfluss (Hochbrücke, rasches Durchschwenken eines eher flachen
Troges mit wenig Wetterwirksamkeit).
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Bereits zu Beginn der Mittelfrist (Mittwoch 00 UTC bis Donnerstag 00 UTC, +72
bis +96 h) werden fünf Cluster mit 18, 13, 9, 8 und 3 Membern gezeigt. Alle
werden dem Regime negativer NAO zugeordnet. Haupt- und Kontrolllauf werden mit
insgesamt 13 Membern in Cluster 2 eingruppiert. Prinzipiell sehen die fünf
Varianten aber für unseren Vorhersagebereich relativ ähnlich aus, mit eher sehr
geringen Unterschieden in der Ausgestaltung des Trogkomplexes über Westeuropa.
Es ist also schwierig, eine Prognoserelevanz zu erkennen. Im Folgezeitraum von
Freitag 00 UTC bis Sonntag 00 UTC (+120 bis + 168 h) sind drei Cluster mit 25,
14 und 12 Membern zu sehen, Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 1. Hier sind in
den Clustern etwas größere Unterschiede in der Trog-Keil-Struktur zu erkennen,
die teilweise dem Regime Blocking, teils dem NAO negativ zugeordnet werden. Für
Deutschland ergeben sich Unterschiede in der Stärke des von Westen
übergreifenden Troges und dem Maß an Ostverlagerung desselben. Dabei gibt es
keine klare Außenseiterlösung. Cluster 1 mit Haupt- und Kontrolllauf nimmt hier
eine eher mittlere Variante ein. Es ist aber möglich, dass der Osten weitgehend
unbeeinflusst bleibt unter einem insgesamt schwächeren Trog (Cluster 2, 14
Member) oder auch etwas rascher ins zyklonale Regime übergeht (Cluster 3, 12
Member). In der erweiterten Mittelfrist ab Montag (8.12., +192 h) werden die
Unsicherheiten naturgemäß nicht kleiner... Es werden vier Cluster mit 17, 13, 11
und 10 Membern angeboten, Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 1. Dabei reichen
die Lösungen vom anhaltenden Blocking über Osteuropa und vor allem im
Süden/Südosten antizyklonal konturiertem Umfeld bis hin zu einem Durchgreifen
des Troges oder auch einem neuen, von der Iberischen Halbinsel nordostwärts
ausgreifenden Keil.
Die Rauchfahnen zeigen hinsichtlich der 850 hPa-Temperatur ein relativ
gleichbleibendes Niveau bei sich vergrößerndem Spread. Der Mittelwert, in dem
auch der Kontrolllauf gut eingegliedert ist, schwankt etwas um den Gefrierpunkt
mit leichter Tendenz nach oben in der erweiterten Mittelfrist, wobei dann der
Kontrolllauf nach oben ausschlägt und die Bündelung der Member insgesamt weiter
nachlässt. Es lässt sich aber festhalten, dass die Abweichungen und Ausreißer
nach unten, also hin zu winterlichen Temperaturen, kaum vorhanden sind. Nach
Süden hin zeigen sich deutlich weniger Niederschlagssignale als in den
nördlichen und westlichen Landesteilen, sie nehmen aber auch dort im Lauf des
Wochenendes bzw. in der erweiterten Mittelfrist zu. Das Geopotenzial in 500 hPa
geht tendenziell eher zurück, der Spread nimmt insbesondere zum Ende der Woche
hin zu und weitet sich zu erweiterten Mittelfrist nochmals deutlich. Dann auch
mit einigen Membern mit höherem Geopotenzial als im deterministischen Lauf.
Alles in allem keine Überraschungen zu den obigen Ausführungen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Insgesamt eher warnarm, vor allem wahrscheinlich aber keine markanten
Wettergefahren.
FROST/GLÄTTE:
Gebietsweise leichter, Mittwoch bis Freitag vor allem im Südosten teils mäßiger
Nachtfrost, streckenweise dabei Glätte durch Reif oder gefrierende Nässe. Im
Dauergrau vor allem Mittwoch und Donnerstag teils leichter Dauerfrost nicht
ausgeschlossen.
WIND:
Am Freitag und am Wochenende im Bergland, ggf. auch auf den Nordseeinseln (sonst
ablandig) zeitweise starke bis stürmische Böen aus südlichen Richtungen (häufig
Südost).
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Sabine Krüger
Quelle: Deutscher Wetterdienst
