Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Freitag, 05. Dezember 2025 • 12:28:41 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 050800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 05.12.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Übergang von Sz (Süd zyklonal) zu SWz (Südwest zyklonal) mit Ww
(Winkelwest)-Einschlag.

Am Ende siegt der Atlantik - ELIAS und Konsorten schmeißen Wärmepumpe an =>
statt Winter erstmal Frühling, vor allem zu Wochenbeginn. In diesem Sinne
"Schönes Adventswochenende"!

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC
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Freitag... Es gehört beileibe nicht zu den einfachsten Aufgaben im Berufsleben
eines Meteorologen, am frühen Morgen direkt nach der bürointernen
Weihnachtsfeier eine Synoptische Frühübersicht zu schreiben. Kurze Nacht, wenig
Schlaf, auch die Gedanken noch nicht ganz geordnet. Aber, immerhin kein Kater
und keine Kopfschmerzen, noch nicht mal Sodbrennen oder Magengrummeln. Dazu ein
aufgeräumtes Büro, keine erkennbaren Schnapsleichen (gab ja auch keinen Schnaps,
aber eben auch nicht nur Fanta und Cola), dazu Licht und Heizung, was will man
mehr. Also nicht jammern, sondern ran ans Werk, womit wir bei einer Wetterlage
wären, die mit Verlaub weder richtig Fisch, noch richtig Fleisch ist. Hier und
da eine kleine Prise Winter (Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt, vor allem im
Süden regional ein bisschen Schnee), aber nicht so wirklich. Dazu das Bemühen
atlantischer Tiefdruckgebiete und Tröge, einen Fuß in die kontinentale Tür West-
und Mitteleuropas zu bekommen, was bisher! eher schlecht als recht funktioniert
hat. Wie auch, wenn über Russland ein fettes Blockadehoch thront, das zwar nicht
getauft ist, aber auch als namenloses Exemplar alle atlantischen Angriffe
wegblockt wie der beste Dreierblock im Volleyball. Und so ist Mitteleuropa zum
Fronten- und Trögefriedhof verkommen nach dem Muster einer Winkelwestlage (Ww),
auch wenn der offizielle Terminus der aktuellen GWL Sz (Süd zyklonal) lautet.

Süd zyklonal deswegen, weil sich vorderseitig eines arg verschrobenen, von der
Nordsee und UK/Irland bis zum zentralen Mittelmeer reichenden Potenzialtrogs
eine südliche Höhenströmung eingestellt hat. Auch am Boden kommt der alles
andere als flotte Wind tendenziell aus südlichen Richtungen (Hoch östlich, Tief
westlich von uns), sofern er überhaupt soweit in Gang kommt, dass eine Richtung
bestimmbar ist. Schwer genug bei geringen Luftdruckgegensätzen, die im
Tagesverlauf sogar noch etwas weiter abnehmen. Dabei gelangen wir in eine Art
Sattelpunktbereich mit antizyklonalem Anstrich, der sich im Druckfeld in Form
einer schwachen Brücke (CAROLA)zwischen dem nach Osten verschobenen Azorenhoch
südwestlich Iberiens und dem o.e. Russlandhoch widerspiegelt. Die gute CAROLA
dient quasi als südwest-nordost-exponierter Trennkorridor zwischen dem
zentralsteuernden Sturmtief ELIAS nordwestlich der Grünen Insel (letzte Nacht
mit 965 hPa Kernisobare analysiert) sowie einem international Byron benamten
Tiefdrucksystem über dem zentralen und östlichen Mittelmeer. Der Flair oder die
Kraft, die von CAROLA ausgeht, ist leider extrem limitiert, so dass wir uns
heute landesweit auf einen grauen, überwiegend stark bewölkten bis bedeckten
Freitag einstellen müssen. Zu feucht ist die eingeflossene subpolare Meeresluft
(mPs), zu gering die Durchmischung und zu schwach das Absinken. Ein paar Lücken
im Westen, vielleicht auch im Lee von Harz und Thüringer Wald (obwohl der Wind
wirklich schwach auf der Brust ist) sowie in Alpennähe, zu mehr dürfte es nicht
reichen.

Immerhin, die heute Morgen noch auftretenden Niederschläge - entweder
Regen/Nieselregen, im Süden sowie der Mitte z.T. aber auch Schnee/Schneegriesel
- versiegen im Laufe des Tages oder aber ziehen im Falle Ostdeutschlands auf die
Ostsee raus. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Im Westen steht die sich weit
im anaeroben Bereich befindliche Okklusion eines kleinen Randtiefs von
Monsignore ELIAS unmittelbar vor der Auflösung und in den übrigen Regionen kommt
die antreibende WLA mehr und mehr zum Erliegen. Was bleibt sind
Tagestemperaturen, die im Westen in Richtung 7, 8 oder im Einzelfall vielleicht
sogar 9°C konvergieren, während sich der größte Teil des Landes mit nicht
richtig kalten, aber auch nicht richtig warmen 2 bis 6°C begnügen muss.

In der Nacht zum Samstag beginnt ein neuer Versuch des Atlantiks, kontinentale
Aktien zu erwerben. Der bisherige Trog tropft Richtung Mittelmeer aus, während
das Residuum den Vorhersageraum ostwärts kreuzt. Dahinter kommt es nur ganz kurz
zu einer WLA-bedingten Aufwölbung der Isohypsen, bevor wir auf die Vorderseite
des nächsten Troges gelangen. Dieser steht in unmittelbarer Korrespondenz mit
dem Kollegen ELIAS, der unter Substanzverlust in Richtung 980 hPa Kerndruck die
Hebriden respektive das Seegebiet nördlich Irlands ansteuert. Mit der
Verlagerung des Tiefs nähert sich auch das zugehörige okkludierende
Frontensystem, das zunächst mehrschichtige Bewölkung in den Westen treibt. Mit
Ankunft eine PVA-Maximums muss dann ab den ganz frühen Morgenstunden zwischen
Emsland und Baden mit leichten Niederschlägen gerechnet werden. Meist ist es
Regen oder Nieselregen, der da fällt, wobei in BaWü eine geringe
Wahrscheinlichkeit für die gefrierende Phase mit Glatteis nicht ganz zu negieren
ist. Voraussetzung ist eine ausreichende vorherige Abkühlung, die durch
Gegenstrahlung nicht wieder aufgehoben wird - sehr fraglich. In den Hochlagen
der westlichen Mittelgebirge sind anfangs vielleicht ein paar Flocken am Start,
die aber kaum Wirkung zeigen, da die Schneefallgrenze relativ rasch ansteigt
(T850 von knapp unter auf knapp über 0°C + Durchmischung). Der süd-südöstliche
Wind frischt auf und an der Nordsee (vor allem auf den Inseln) ebenso auf wie in
den Hochlagen sowie im Lee der westlichen und zentralen Mittelgebirge mit Böen 7
Bft, exponiert 8 Bft.

Im großen Rest der Nation tut sich trotz des durchschwenkenden Trogresiduums
wenig bis nichts, weil die Grundschicht nicht vernünftig aufgebohrt bzw.
durchgequirlt wird. Heißt im Klartext, tiefe, hochnebelartige Bewölkung auf der
einen, mehr oder weniger große Auflockerungen (+ nachfolgendem Strahlungsnebel)
auf der anderen Seite, aber kein Niederschlag. Die Temperatur geht auf Werte um
oder etwas unter den Gefrierpunkt zurück, wobei MOS in puncto Frost einmal mehr
einen leicht negativen Bias im Angebot zu haben scheint. Fakt ist, dass es in
den Gebieten, in denen sich die tiefe Bewölkung nicht auflöst bzw. auflockert,
schwer wird, das Minuszeichen vor die Temperatur zu bugsieren. Nicht ganz
einfach für die Warnerei (warum muss man auch Frost im Winter warnen?), weil man
ja nicht genau weiß, wo es aufreißt. Dort, wo es frostig wird, kann es auch mal
glatt werden, sei es durch Reif oder aber gefrierende Nässe.


Samstag... steht ganz im Zeichen eines neuerlichen Tiefausläufers, der vom
Russlandhoch die Grenzen aufgezeigt bekommt und bei uns einmal mehr stark ins
Stottern gerät. Die Rede ist vom o.e. Frontensystem, das nunmehr nur noch als
Okklusion geführt wird, die sich immerhin noch bis in die Mitte und später in
den Osten Deutschlands vorankämpft, bevor sie irgendwann in die ewigen
Jagdgründe frontaler Strukturen abgleitet. Angeschoben wird die Front vom
nachfolgenden Höhentrog, der ausnahmsweise mal nicht abtropft, sondern sich bis
zum Abend genau über den Vorhersageraum legt. Am Abend erstreckt sich seine
Hauptachse etwa von der Deutschen Bucht über die zentralen Alpen bis nach
Norditalien. Fürs Wetter bedeutet das eine allmähliche Verlagerung der
überwiegend leichten Niederschläge gen Osten, wobei sich die potenziell
Glättethematik recht schnell erledigt haben sollte. In den höchsten Lagen der
Mittelgebirge kann es zwar zu Niederschlagsbeginn kurzzeitig etwas schneien, der
große Winter lässt sich damit aber freilich nicht ausrufen. Außer vielleicht
ganz im Osten steigt die Schneefallgrenze im Tagesverlauf über die Kammlagen
hinaus an.

Es braucht nicht viel an meteorologischer Fantasie um sich auszumalen, dass die
Sonne angesichts der geschilderten Rahmenbedingungen erneut über eine
Statistenrolle nicht hinauskommt. Anfangs einige Lücken oder gar Sonnenfenster
im präfrontalen Osten respektive der östlichen Mitte sowie am Alpenrand und dem
südlichen Vorland, ansonsten muss man sich das Wetter halt schöntrinken auf
einem der zahlreichen Weihnachts- und Adventsmärkte. Ob dabei der traditionelle
Glühwein das Mittel der Wahl sein wird, ist zumindest im Westen und Südwesten
angesichts apostrophierter Tageshöchstwerte zwischen 8 und 12°C fraglich. Nach
Osten und Südosten hin tut sich die Erwärmung schwerer, dort reicht es
gebietsweise nicht mal für 5°C. Der anfänglich im Nordseebereich sowie in und an
einigen Mittelgebirgen noch frische südliche Wind lässt im Tagesverlauf wieder
nach, einzig in einigen exponierten Hochlagen wie z.B. dem Brocken oder dem
schwarzwälder Feldberg bleibt er ziemlich prominent unterwegs mit Böen 9 Bft,
Feldberg vielleicht sogar 10 Bft (MOS).

In der Nacht zum Sonntag schwenkt der Trog mit leicht negativer Achse langsam
ostwärts über Deutschland hinweg. Am Morgen liegt die Hauptachse im Grenzbereich
zu Polen bzw. über Tschechien und Österreich (300 hPa). Der rückseitige
Potenzialanstieg manifestiert sich in Form eines Höhenrückens, der von Westen
her unter Vergrößerung seiner Amplitude nachschiebt. Als Heilsbringer in Sachen
antizyklonal taugt der Rücken aber nicht, weil die WLA des nächsten atlantischen
Tiefs - es müsste sich um FRANK handeln - derart kräftig ausfällt, dass sie den
Rücken nicht nur forciert, sondern sogar ganz nonchalant überläuft und dabei
gleich mal das nächste Frontensystem mit einer satt ausgeprägten Warmfront
ankündigt.

Bevor diese Warmfront aber so richtig bei uns aufschlägt, dauert es noch ein
bisschen. Gleichwohl gestaltet sich die Nacht vergleichsweise unbeständig mit
weiteren Niederschlägen in überwiegend flüssiger Form. Lediglich im östlichen
und südöstlichen Mittelgebirgsraum sowie in einigen Alpentälern muss man etwas
genauer hinschauen, ob irgendwo vielleicht noch etwas Kaltluft bzw. Frost
vorhanden ist, was ein paar "rote Schlangen" auf den Plan rufen könnte. Die
Betonung liegt aber eindeutig auf "könnte", geht doch der Temperaturtrend eher
nach oben. Und ob es am Abend tatsächlich nochmal auf unter 0°C abkühlt, bleibt
abzuwarten. Im größten Teil des Vorhersageraums ist Frost jedenfalls kein Thema
mehr, z.T. steigt die Temperatur im Nachtverlauf sogar etwas an oder hält das
Niveau des Vorabends. Das ist sicherlich zu einem Großteil dem Wind zu
verdanken, der zwar im wahrsten Sinne des Wortes keine Bäume ausreißt (stürmisch
weiterhin nur einige wenige exponierte Hochlagen), zumindest aber ein bisschen
Fahrt aufnimmt und - wichtig - zunehmend auf Südwest dreht.

Sonntag... schreiben wir den 2. Advent, aber so richtige Adventsstimmung dürfte
bei den meisten nicht aufkommen. Nolens volens müssen wir uns wohl damit
abfinden, dass solche Tage entweder im tristen Einheitsgrau
grenzschichtgeprägten Ursprungs stattfinden oder eben atlantische
Warmduschersysteme bei uns auflaufen, die alles bringen, nur keinen Winter. An
diesem Sonntag ist es die besagte Warmfront, die Kurs auf Deutschland nimmt und
sich dabei einen Teufel um den vorgelagerten Höhenrücken schert. Heißt im
Klartext, kaum ist das nächtliche Regen- oder Sprühregengeklimper abgeflaut,
setzen zumindest im Südwesten schon die nächsten Regenfälle ein. Okay, zuvor
gibt es für die meisten auch mal längere trockene Phasen und vielleicht sogar
ein paar Sonnenstrahlen oder einige Aufhellungen. Die große Offenbarung bleibt
aber aus und thermisch geht es auch nur weiter in eine Richtung, nämlich nach
oben. Am ehesten hält sich so etwas wie Restkaltluft noch in Ostbayern, was
angesichts von erwarteten 3 bis 6°C aber auch eher euphemistisch formuliert ist.
Ansonsten geht's hoch auf 7 bis 13°C mit den höchsten Werten zwischen Bonn und
Heinsberg sowie der Iffezheimer Galopprennbahn zu Baden Baden und Basel.

Der Süd-Südwestwind bleibt ob der stabilen Schichtung weiterhin nur sehr dezent
unterwegs, einzig in einigen exponierten Hochlagen muckt er stürmisch auf.

Das ändert sich erst, wenn auch nicht monumental, wenn wir in der Nacht zum
Montag in den Warmsektor des neuen Tiefs gelangen. Vor allem an der Nordsee
sowie im Bergland, mit Abstrichen auch im Nordwesten frischt der südliche bis
südwestliche Wind spürbar auf mit Böen 7, exponiert 8 Bft. Mit der Warmfront
zieht ein gut ausgeprägtes stratiformes Regengebiet einmal über Deutschland
hinweg, wobei in der Westhälfte durchaus 5 bis 10 l/m² zusammenkommen können. In
Staulagen der westlichen und südwestlichen Mittelgebirge kann es auch etwas mehr
sein und im Schwarzwald muss man sich nach Lesart von ICON sowie unter
Einbeziehung vorheriger Regenfälle sogar Gedanken über möglichen markanten
Dauerregen inkl. Tauwetter machen (tauen tut es auf jeden Fall, fraglich ist nur
die Menge des Niederschlagsdargebots bestehend aus Schmelzwasser und Regen).
Externe Modelle jedenfalls sind deutlich defensiver, so dass hier noch ein
dickes Fragezeichen zu setzen ist, ob am Ende eine Warnung vonnöten ist. Fakt
ist, dass mit der WF ein weiterer Schwall milder bis sehr milder Atlantikluft
herangeführt wird, die für einen seltenen, im Winter aber immer mal wieder
vorkommenden nächtlichen Temperaturanstieg sorgt.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die beschrieben Entwicklung per se ist modellübergreifend unstrittig. Unschärfen
bzw. Unterschiede beispielsweise im Hinblick auf Regenmengen (vor allem im
Schwarzwald) oder aber mögliche Glätteerscheinungen wurden im Text angerissen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 05.12.2025 um 10.30 UTC



Sehr milde Woche, dabei im Süden trockener und sonniger als im unbeständigen und
windigen Norden.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 12.12.2025


Zu Beginn der Mittelfrist am Montag liegt Deutschland im Einflussbereich einer
zonal geprägten Strömungskonfiguration. Ein Kurzwellentrog schwenkt rasch über
das Land hinweg, während sich nachfolgend ein flacher Rücken aufwölbt. Über
Westeuropa und dem Atlantik befindet sich bereits der nächste Langwellentrog,
sodass die Westströmung zunächst bestehen bleibt. Im Bodendruckfeld liegt ein
umfangreiches Tief über dem Atlantik, an dessen Vorderseite sich mehrere
Randtiefs angliedern. Eines davon beeinflusst direkt Deutschland: Sein Kern
liegt über dem Norden Dänemarks und zieht rasch nach Südschweden.

Das okkludierte Frontensystem überquert das gesamte Land, lediglich im Süden
schleift die Kaltfront, die über Frankreich in die Warmfront übergeht. Somit
gestaltet sich das Wetter zunächst sehr wechselhaft. Die anfänglichen frontalen
Regenfälle ziehen im Tagesverlauf ostwärts ab; rückseitig folgen nur vereinzelte
Schauer, und die Sonne kommt zeitweise zum Vorschein. Lediglich im Süden kann es
bis zum Abend weiter regnen. In der kräftigen südwestlichen Strömung steigen die
Temperaturen auf milde 11 bis 17 Grad. Dabei treten im Nordwesten starke bis
stürmische Böen aus Südwest auf; an der Nordsee und in Schleswig-Holstein sind
Sturmböen zu erwarten. Gleiches gilt für die Hochlagen, wo der Brocken seine
obligatorischen orkanartigen Böen verzeichnet.

In der Nacht zum Dienstag schwenkt ein flacher Rücken über Deutschland hinweg
und sorgt für Zwischenhochdruckeinfluss. Dadurch lockern die Wolken auf. Jedoch
erreichen von Westen her bereits die Wolken der Warmfront des nächsten Tiefs das
Land, welches sich weiter vertieft und nach Schottland zieht. In den Frühstunden
setzt im Nordwesten leichter Regen ein. Im Südosten bleibt es länger klar,
sodass sich dort Nebel bilden kann. Es wird im Nordwesten eine sehr milde Nacht
mit zweistelligen Tiefstwerten; Frost tritt nur in einigen Alpentälern auf. Der
Wind lässt etwas nach, bleibt aber an der Nordsee und in den Hochlagen weiterhin
stark mit stürmischen Böen.

Am Dienstag liegt Deutschland vollständig in der südwestlichen Strömung an der
Vorderseite eines Langwellentroges über dem Nordatlantik. Der Rücken hat das
Land überquert und liegt mit seiner Achse knapp östlich von uns. Während der
Norden von der schleifenden Kaltfront des inzwischen zum Nordmeer ziehenden
Tiefs beeinflusst wird, befindet sich der Süden im Warmsektor, wo sich schwacher
Hochdruckeinfluss bemerkbar macht. Hier scheint zeitweise die Sonne, und an der
unteren Donau hält sich länger Nebel. Mit dem lebhaften Südwestwind erreichen
die Höchstwerte 10 bis 17 Grad; nur an der unteren Donau bleibt es im
einstelligen Bereich. Erwähnenswert ist erneut der Wind: An der Nordsee und im
Bergland treten Sturmböen auf, auf dem Brocken schwere Sturmböen. In der Nacht
zum Mittwoch kommt die Front kaum weiter nach Südosten voran, da sie zunehmend
strömungsparallel liegt und der Trog zurückhängt bzw. negativ geneigt ist. Im
Süden kann sich bei klarem Himmel Nebel bilden, und in einigen Alpentälern tritt
leichter Frost auf. Unter den dichten Wolken bleibt es frostfrei.

Am Mittwoch nähert sich der Trog weiter an, und die Kaltfront erreicht am Abend
auch den Süden des Landes und bringt etwas Regen. Im Norden hingegen lockern die
Wolken auf. Es wird etwas kühler, aber weiterhin deutlich zu mild für die
Jahreszeit. In der Nacht zum Donnerstag schwenkt der Trog über Deutschland
hinweg, sorgt für kräftigere Hebung und aktiviert die Front im Süden. Bei
sinkenden Temperaturen fällt die Schneefallgrenze auf etwa 1300 m.

Am Donnerstag folgt ein Rücken, der für Wetterberuhigung sorgt. Die letzten
Regenfälle ziehen ostwärts ab, und von Westen her zeigt sich zunehmend die
Sonne. Am Boden bildet sich ein Hoch mit Schwerpunkt über dem Südwesten des
Landes. Der Norden bleibt hingegen weiterhin in der Nähe der Frontalzone, wobei
der nächste Kurzwellentrog bereits im Anmarsch ist und die Region in der Nacht
zum Freitag beeinflusst.

Ab Freitag wölbt sich ein Rücken über Mitteleuropa auf, begünstigt durch eine
Austrogung über dem Atlantik. Dadurch dreht die Strömung zunehmend auf südliche
Richtungen und wird antizyklonal konturiert. Dies führt zu ruhigem Herbstwetter
mit zunehmender Inversionslage und ausgeprägter Nebelproblematik, insbesondere
in der Mitte und im Süden. Der Norden profitiert von dieser Lage und erhält mehr
Sonnenschein, auch wenn teils dichtere Wolkenfelder durchziehen.

Am Wochenende bleibt Deutschland an der Vorderseite eines Langwellentroges über
Westeuropa in einer südlichen Strömung. Das Bodenhoch verlagert sich nach
Osteuropa, während die Tiefdruckgebiete mitsamt ihrer Frontensysteme höchstens
den Westen des Landes tangieren. An den Alpen stellt sich eine Föhnlage ein. Da
die Strömung weiterhin aus Süden kommt, ist winterliches Wetter nicht zu
erwarten. Sicher erscheint zumindest, dass bis zur Monatsmitte kein
Wintereinbruch in Sicht ist. Frost tritt allenfalls im Süden bei längerem
Aufklaren auf.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der IFS-Läufe ist bis weit in den mittelfristigen Zeitraum hinein
gut. Uns erwartet eine sehr milde Woche, da Deutschland sich im Einflussbereich
einer umfangreichen Tiefdruckzone über dem Atlantik sowie über West- und
Nordeuropa befindet. Mit einer südwestlichen Bodenströmung gelangt sehr milde
Luft nach Mitteleuropa. Dadurch werden zweistellige Höchstwerte und frostfreie
Nächte erwartet.

Während der Süden häufig auf der antizyklonalen Seite liegt und sich das Wetter
daher vergleichsweise freundlich präsentiert, dominiert im Norden unbeständiges
und windiges Wetter mit wiederholten Regenfällen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen Modelle nehmen uns jede Hoffnung auf der Jahreszeit
entsprechendes Winterwetter. Bis Donnerstag zeigen sich kaum Unterschiede
zwischen den Modellen. Ab Freitag jedoch tritt eine Abweichung zwischen dem IFS
und den übrigen Modellen auf. Nach dem IFS käme es zu keiner Austrogung über
Westeuropa, sodass das leicht mäandrierende Strömungsmuster erhalten bliebe.
Nach den anderen Modellen, ICON, GFS und GEM, wölbt sich hingegen ein Rücken
über Mitteleuropa auf, während über Westeuropa eine Austrogung stattfindet. Dies
bedeutet für uns eher ruhiges Herbstwetter anstelle von windigem und
unbeständigem Wetter. Sicher erscheint lediglich, dass keine der beiden
Varianten winterliches Wetter bringt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Die Rauchfahnen zeigen den bevorstehenden milden Wetterabschnitt, wobei der
Spread sowohl bei der Temperatur als auch beim Geopotential vergleichsweise groß
ausfällt. Dies liegt jedoch weniger an einer grundsätzlich unsicheren
Vorhersage, sondern vielmehr an den Phasenunterschieden der durchschwenkenden
Kurzwellentröge sowie an der Entwicklung des Sturmtiefs, das am
Dienstag/Mittwoch über Großbritannien entsteht. Ab Mittwoch gehen sowohl das
Geopotential als auch die Temperatur im Mittel wieder leicht zurück. Wirklich
kalte Lösungen mit winterlichem Charakter sind jedoch bis weit in die erweiterte
Mittelfrist hinein nicht vertreten. Das Nord-Süd-Gefälle bei den
Niederschlagssignalen spiegelt sich ebenfalls in den Ensembles wider.
Bemerkenswert ist zudem, dass es bis zum 15. Dezember, also innerhalb der
kommenden zehn Tage, keine kalten Ensemble-Mitglieder mit 850-hPa-Temperaturen
unter -5 °C gibt.

In den Clusteranalysen werden die Ensemblemitglieder im Zeitraum t+72 bis t+96
Stunden in vier Cluster eingeteilt, wobei sich der Haupt- und der Kontrolllauf
in Cluster 3 befinden. Wenig überraschend dominiert eine positive NAO als
großräumiges Zirkulationsmuster. Im Zeitraum t+120 bis t+168 Stunden werden fünf
Cluster angeboten, mit Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2. Die Lösungen sind
insgesamt ähnlich: Das übergeordnete Muster bleibt erhalten, Unterschiede zeigen
sich lediglich in der stärkeren Aufwölbung des Rückens über Mitteleuropa sowie
einer ausgeprägten Geopotentialanomalie über dem zentralen Mittelmeerraum. In
der erweiterten Mittelfrist (t+192 bis t+240 Stunden) werden sechs Cluster
berechnet; Haupt- und Kontrolllauf liegen dort in Cluster 5, das der Wetterlage
Wz zugeordnet ist. Es existieren weitere Cluster mit ähnlichem Muster, jedoch
favorisiert die Mehrheit eine antizyklonale Lösung mit Rückenaufwölbung über
Mittel- und Südeuropa und einer Austrogung über Westeuropa. Wie bereits bei den
Rauchfahnen gilt auch hier: Ein winterliches Szenario ist nicht vertreten.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Trotz der wechselhaften Wetterlage halten sich signifikante Wettererscheinungen
in Grenzen. Am Montag und weniger am Dienstag ist es vorübergehend recht windig
und es sind insbesondere im Nordwesten einzelne stürmische Böen bis in tiefere
Lagen möglich. Ansonsten beschränken sich stürmische Böen und Sturmböen auf die
Nordsee und die Hochlagen der Mittelgebirge.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, ICON, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta


Quelle: Deutscher Wetterdienst