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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 020800
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ausgegeben am Dienstag, den 02.12.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
SWa
Im Westen und Nordwesten immer wieder Regen, ansonsten
Sonne-Nebel-Hochnebel-Mischung. In den Nächten gebietsweise Frost, Glätte und
Nebel.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... startet die Wetterlage mit einer klassischen Trogvorderseite im
Rahmen einer SWa. Die südwestliche Strömung sorgt für die Zufuhr milder
Atlantikluft mit T850 hPa von 1 bis 4 Grad. Der durchaus üppige Trog läuft gegen
eine Blockierung über dem östlichen Europa und Westrussland an, wobei das
dortige Bodenhoch einen Kerndruck von knapp über 1030 hPa aufweist und
Deutschland sich am westlichen Rand davon befindet. Entsprechend kommt der Trog
nur schwerlich nach Osten voran und neigt zum Abtropfen in Richtung Iberische
Halbinsel. Das zum Trog gehörende Tief BJÖRN mit Zentrum knapp westlich der
norwegischen Küste hat immerhin eine Warmfront in den Westen und Nordwesten
Deutschlands gebracht, die aufgrund der frontensenkrechten Strömungskomponente
nun aber frontolytisch am Verhungern ist.
Dennoch liefert sie zusammen mit der nachfolgenden Kaltfront dem Westen und
Nordwesten heute gebietsweise Regenfälle mit Mengen von 0,1 bis lokal 8 l/qm bis
zum Abend. Die Schneefallgrenze liegt mit Beginn des Niederschlags bei 600 bis
800 m, steigt jedoch rasch an, sodass keine Schneeakkumulationen zu erwarten
sind. Nach einigen Modellen kann es bis in die Mittagsstunden in höheren Lagen
allerdings noch kurzzeitig Glätte durch gefrierenden Regen geben. Die für
Rheinhessen bis zum Mittag von der deutschen Modellkette ins Spiel gebrachten
Gefrierschlangen erscheinen angesichts bereits meist in den positiven Bereich
steigender Belagstemperaturen eher unwahrscheinlich.
In den anderen Landesteilen überwiegt der Einfluss des russischen Hochs mit
Ableger BRISCA über Norditalien. Damit kommt es gebietsweise zu Aufheiterungen,
zähe Nebel- oder Hochnebelfelder könnten allerdings zum Teil ganztägig in die
Suppe spucken. Ebenso wird im Grenzbereich zur Warmfront im Nordwesten die
Bewölkung zunächst durch hohe, nachfolgend mittelhohe Wolken dichter.
Der mit dem Frontensystem noch leicht erhöhte Gradient liefert dem höheren
Bergland und Nordfriesland bis zum Nachmittag noch steife Böen Bft 7, dem
Brocken stürmische Böen Bft 8 aus Südwest, danach lassen Gradient und Böen nach.
Ansonsten weht schwacher bis mäßiger Südwestwind.
Die Temperaturen steigen auf 1 Grad im Südosten bis 10 Grad im Westen.
In der Nacht zum Mittwoch schreitet der Abtropfprozess in Richtung Iberische
Halbinsel voran, der Langwellentrog bewegt sich daher weiterhin nur marginal
nach Osten weiter. Die etwas weiter ins Landesinnere vordringende und
okkludierende Kaltfront, die außerdem zur Verwellung neigt, bringt vom Südwesten
bis in den Nordosten zeitweiligen Regen mit Mengen von 0,5 bis lokal 9 l/qm in
12 Stunden. Die feste Phase oder Glatteis werden von den Modellen für diesen
Bereich nicht erwartet (hohe Schneefallgrenze, positive Belagstemperaturen).
Etwas anders könnte das für Sachsen werden. Dort kommt ein kleines Höhentief neu
ins Spiel, das sich über Tschechien im Umfeld niedrigen Geopotenzials zwischen
Südosteuropa und dem zentralen Mittelmeer bildet und das Richtung Norden zieht.
Es löst schwache Hebung aus, die für leichte Niederschläge mit maximal 1 bis 2
l/qm in Sachsen, dem nördlichen Thüringen, Sachsen-Anhalt und dem westlichen
Brandenburg reichen soll (nicht bei allen Modellen). Schnee und Glatteis werden
dabei für die höheren Lagen des Erzgebirges angezeigt, eventuell noch kalte
Erzgebirgstäler könnten aber auch von Glatteis betroffen sein.
Glätte dürfte dagegen in Regionen mit nachlassenden Niederschlägen und
aufkommenden Frost ein Thema werden. Das gilt nach den Modellen vor allem für
einen Bereich von der Pfalz bis nach Nordhessen, in denen es aufgrund der
Verwellung des Frontensystems im Westen in der zweiten Nachthälfte trocken
bleibt. Insbesondere bei Auflockerungen besteht dann die Gefahr des Überfrierens
von Nässe, teils bildet oder verdichtet sich bei landesweit nur schwacher
Luftbewegung auch wieder der Nebel.
Zwischen Vorpommern und der Lausitz sowie in den meisten Teilen Bayerns und
Baden-Württembergs bleibt es hingegen bei noch überwiegendem Hochdruckeinfluss
trocken, gebietsweise verdichten sich Nebel und Hochnebel wieder. In diesen
Bereichen ist Reifglätte oder Glätte durch überfrierende Nebelnässen möglich.
Die Temperaturen sinken auf 6 bis 1 Grad unter den dichten Wolken und auf 0 bis
-4 Grad sonst. In einigen Alpentälern kann es mäßigen Frost unter -5 Grad geben.
Mittwoch... pirscht sich der Trog peu á peu Deutschland an, die verwellende
Front bleibt damit über dem Westen und Nordwesten hängen. Schwache
Hebungsantriebe sorgen nur noch stellenweise für ein wenig Regen, häufig bleibt
es bei meist starker Bewölkung länger trocken.
Das kleine Höhentief über Sachsen bewegt sich entlang der Oder nach Norden, auf
seine Vorderseite wird schwache PVA induziert, sodass es von der Ostsee bis nach
Sachsen leichte Regenfälle von 1 bis 2 l/qm gibt, die sich tagsüber nordwärts
verlagern. Glatteis spielt dabei keine Rolle mehr.
Im Süden halten sich dafür unter Hochdruckeinfluss (Hoch BRISCA bewegt sich
langsam nach Norden) wieder teils zähe Nebel- und Hochnebelfelder,
Auflockerungen sind jedoch möglich.
Der Wind weht schwach, ab und an mäßig aus Süd bis Ost.
Die Höchsttemperaturen liegen bei 0 Grad im Dauernebel bis 10 Grad im Rheinland.
In der Nacht zum Donnerstag erfasst der Trog bzw. das Residuum tatsächlich
Deutschland, schiebt das wellende Frontensystem aber ohne signifikanten
Raumgewinn nur langsam vor sich her. Der Trog aktiviert das Frontensystem wieder
ein wenig, sodass im Westen und Nordwesten wieder etwas mehr Regenfälle
aufkommen, in höheren Lagen ab etwa 800 m kann die Schneephase dabei sein. Eine
Schneedecke bildet sich voraussichtlich aber kaum mal. Das Thema Glatteis wird
von den Modellen durchweg negiert, könnte aber trotzdem noch auf den Tisch
kommen, da die Temperaturen beim Aufkommen der Niederschläge teils noch im
negativen Bereich sind. Das gilt insbesondere für den Bereich von Rheinhessen
bis zum Westerwald/Siegerland. Es sind 0,5 bis 5 l/qm in 12 Stunden zu erwarten.
In den anderen Gebieten überwiegt erneut Hochdruckeinfluss, auch die letzten
Niederschläge im Nordosten ziehen mit dem Höhentief bald nach Norden ab. Dann
lockert es zum Teil auf, gebietsweise wiederholt sich aber das Nebel- und
Hochnebelspiel.
Bei schwacher Luftbewegung sinken die Temperaturen auf 5 bis 1 Grad unter Wolken
und auf 0 bis -4 Grad sonst, in Alpentälern lokal erneut etwas darunter.
Bei Frost ist Reifbildung möglich, bei Nebel ist Glätte durch überfrierende
Nässe möglich.
Donnerstag... schwenkt der Trog unter Verkürzung seiner Wellenlänge und
Amplitude nordostwärts über Deutschland hinweg. Ihm folgt rasch ein neuer Trog,
der die Britischen Inseln und Frankreich erreicht.
Das Frontensystem aus dem Westen und Nordwesten zieht in den Norden, dort löst
es sich langsam auf. Es bringt anfangs vom Westen bis in den Norden zeitweiligen
Regen, der nachmittags über den Norden nordwärts abzieht. Die Regenmengen
betragen 0,5 bis 4 l/qm bis zum Abend.
Im Osten und Süden ändert sich weiterhin nicht viel: Überwiegender
Hochdruckeinfluss sorgt erneut für eine Mischung aus Nebel, Hochnebel und
Sonnenschein. Erneut wird es Regionen geben, in denen sich Nebel oder Hochnebel
ganztägig halten.
Der Wind weht schwach, hier und da mäßig aus Ost bis Südost.
Die Höchstwerte bewegen sich zwischen 0 Grad im Dauernebel und 9 Grad im Westen.
In der Nacht zum Freitag steuert der neue Trog westlich von uns unter Abtropfung
und Verkürzung seiner Wellenlänge Deutschland an und lässt ein neues
Frontensystem in den Westen eindringen. Nichts Neues also von der Front, erneut
ist dort stellenweise leichter Regen zu erwarten, der sich frontolytisch aber
auch schon wieder abschwächt.
Interessanter ist da der Blick nach Südosten. Ein Tief über Adria lenkt
allmählich feuchte Luftmassen in den Südosten Deutschlands, nach EZMW und GFS
kommen damit im äußersten Süden bzw. vom südlichen Brandenburg bis nach Sachsen
morgens leichte Regen-, im Bergland oberhalb 600 bis 800 m Schneefälle auf.
Möglicherweise bildet sich dort in den Frühstunden sogar eine dünne
Neuschneedecke.
In den anderen Regionen wiederholt sich abermals die Geschichte mit Nebel,
Hochnebel und Auflockerungen sowie Glätte durch Reif oder überfrierende
Nebelnässen.
Die Tiefstwerte liegen zwischen 4 und 0 Grad im Westen und Nordosten und
zwischen 1 und -3 Grad sonst.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren sehr ähnlich, leichte Diskrepanzen sind in den
Niederschlagsverteilungen zu sehen. So zeigen nicht alle Modelle am
Mittwochmorgen die Niederschläge in Sachsen, dem nördlichen Thüringen,
Sachsen-Anhalt und dem westlichen Brandenburg, was eine Glättewarnung im Nowcast
erfordert. Darüber hinaus gibt es in der Nacht zum Freitag nicht bei allen
Modellen Niederschläge im Südosten.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Simon Trippler
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 02.12.2025 um 10.30 UTC
Unbeständiger, teils windiger, in Hochlagen stürmischer Witterungsabschnitt,
mild bis sehr mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 09.12.2025
Der Blick auf das aktuelle IFS-EPS und die Einordnung der Läufe in dominierende
Wetterlagen beschreibt im mittelfristigen Zeitraum eindeutig eine milde und auch
leicht unbeständige Witterungsperiode. Zu Beginn des Zeitraum am Freitag sind es
die Wetterlagen Süd zyklonal und Tief Britische Inseln, welche die Mehrheit der
Member unter sich vereinen. Nur wenige Läufe weisen Wetterlagen wie Süd
antizyklonal (2), Winkel West (1) oder Hoch Fennoskandien zyklonal (3) auf. Am
Samstag bis einschließlich Montag dominiert mit großem Vorsprung die Wetterlage
Südwest zyklonal das EPS. Geringe Anteile erhalten vor allem noch Südwest
antizyklonal, Tief Britische Inseln und Winkel West. Am Dienstag teilen sich
Südwest zyklonal und antizyklonal nahezu das EPS komplett unter sich auf.
Demnach stellt sich dann die Frage eher trocken oder eher unbeständig. Recht
sicher bleibt aber weiter die milde Witterung. Eigentlich gibt es derzeit bis
Monatsmitte keine Anzeichen innerhalb des IFS-EPS für winterliche Verhältnisse.
Nun aber mal die genaue Entwicklung mit Hilfe des deterministischen IFS-Laufes
im Detail.
Der aktuelle Hauptlauf des IFS startet den mittelfristigen Zeitraum mit einem
Trog über Mitteleuropa, der sich über den zentralen Mittelmeerraum hinweg bis
nach Nordafrika amplifizierte und westlich von Korsika, nördlich von Sizilien
und über Südgriechenland Drehzentren aufweist. Deutschland liegt demnach im
Bereich des Troges, aber noch vor der Trogachse, die über Benelux südwärts
verläuft. Bodennah ist an den über Benelux und Ostfrankreich durchaus markanten
Trog ein kleines Bodentief über Nordwestdeutschland gekoppelt, was mit der
Strömung Richtung Nordsee und Dänemark zieht. An das Bodentief verfügt dabei
über einen wenig aktiven, überwiegend okkludierten Frontenzug, der von
Frankreich her auf den Westen und Südwesten übergreift und sich bei der weiteren
ostwärtigen Verlagerung unter Hochdruckeinfluss nahezu auflöst. Die
Hochdruckbrücke zwischen Azorenhoch und Russlandhoch über Frankreich und
Deutschland hinweg wird schließlich von einem Rücken über Westeuropa induziert.
Niederschläge wären demnach im Bereich eines weiteren okkludierten und nach
Polen abziehenden Frontenzuges im Osten des Landes sowie im Westen und Südwesten
unter Mithilfe des neuen Frontensystems von Westen zu erwarten. Bei Temperaturen
in 850 hPa von +1 bis -3 Grad und teils guter Durchmischung, sollte die
Schneefallgrenze bei 1000 bis 1300 m liegen. Der Südostwind lebt dabei wohl nur
in Hochlagen stark böig auf.
Am Samstag zeigt das IFS über dem östlichen Mittelmeerraum ein Höhentiefkomplex.
Gleichzeitig schwenkt ein neues Höhentief Richtung Britische Inseln und weiter
in die Nordsee, dessen Trog südostwärts über Benelux, Südwestdeutschland und den
Alpenraum reicht und Deutschland schließlich ostwärts überquert. Korrelierend zu
dem Höhentief ist bodennah an gleicher Stelle ein Tief zu verzeichnen, welches
einen teils okkludierten Frontenzug im Schlepptau hat, der auch den Nordwesten
und Westen Deutschlands tangiert. Durch PVA und frontogenetische Hebung würden
demnach schauerartige Niederschläge auf das Land übergreifen und langsam
ostwärts ausbreiten. Dabei würde die Niederschlagsintensität nach Südosten zu
abnehmen. Auf der Südflanke des hochreichenden Tiefs wird zudem milde
Atlantikluft nach Deutschland gesteuert. Bei Temperaturen in 850 hPa zwischen 0
und +4 Grad würden die Niederschläge voraussichtlich erst um 1500 m als Schnee
fallen. Dafür sind in der leicht labil und mich ausreichend Feuchte
angereicherten Luft im Südwesten einzelne starke Gewitter möglich. Der Wind legt
weiter zu und dreht auf Südwest. Im höheren Bergland wären steife bis stürmische
Böen, exponiert auch Sturmböen möglich.
Am Sonntag schiebt das IFS die Ausläufer eines weiteren Randtiefs bei den
Britischen Inseln von Frankreich nach Deutschland. Die auf der Vorderseite der
Warmfront, WLA getriggerten Niederschläge sollen das Land etwa ab dem späten
Nachmittag erreichen und sich mit recht kräftiger Intensität bis Montagfrüh über
das gesamte Land legen. Rückseitig der Warmfront gelangt noch mildere Luft nach
Deutschland, sodass die Temperaturen in 850 hPa bis Montag auf +1 bis +7 Grad
steigen. Schnee gebe es dann wohl höchstens oberhalb von 2000 m. Der Wind ist
schwächer als am Vortag und allenfalls in Gipfellagen mit einzelnen steifen bis
stürmischen, exponiert auch Sturmböen unterwegs.
Am Montag soll sich schließlich eine Kaltfront nach Deutschland mogeln und etwas
südwärts verlagern. Aufgrund der strömungsparallelen Lage sowie des neuen Tiefs
über dem Ostatlantik ist die Verlagerungstendenz jedoch stark eingeschränkt.
Auch die Aktivität wird durch ein Rücken in der Höhe sowie dem korrelierenden
Bodenhoch über Italien teilweise gedämpft. Die Temperaturen in 850 hPa sollen
dabei zwischen anfangs 0 Grad auf Fehmarn und bis 12 Grad im Verlauf am
Alpenrand liegen. Der Wind spielt weiter nur in Hochlagen sowie an der Nordsee
(ablandig) ein Rolle, wo weiter steife bis stürmische Böen, in Gipfellagen auch
Sturmböen auf der Agenda stehen.
Am Dienstag liegt das Land zunächst weiter im Warmsektor des Tiefs bei Irland.
Erst in der zweiten Tageshälfte greift nach IFS von Westen die Kaltfront über.
Während diese in der Nordhälfte rasch ostwärts vorankommt und das Land
Mittwochfrüh schon nach Polen verlassen hat, hängt sie im Süden durch ein Tief
über Nordwestitalien zurück. Vor allem im Norden und der Mitte ist die Aktivität
der Front auch eingeschränkt, da aus der Höhe kaum Unterstützung zu verzeichnen
ist. Im Südwesten, wo die Front länger schleift, kann es aber auch länger
regnen. Bei Temperaturen in 850 hPa, die ausgehend von +4 bis +12 Grad zwar auf
Werte von +2 bis +8 Grad sinken, ist aber dennoch nur die flüssige Phase zu
erwarten. Bodennah würden mit dem Südwestgebläse sogar Höchstwerte von +6 bis
+15 Grad auf dem Programm stehen. Die Nächte wären ab der Nacht zum Sonntag
weitgehend frostfrei.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Das großskalige Geopotential- und Luftdruckmuster wird über den mittelfristigen
Zeitraum von den letzten Läufen recht konsistent abgebildet. Auch im Detail gibt
es anfangs nur geringe Unterschiede.
Demnach lag der Kurzwellentrog des gestrigen 00 UTC-Laufes am Freitag ausgehend
vom Höhentief nordwestlich der Britischen Inseln westlicher über Frankreich und
nicht wie in den neueren über Benelux bzw. Mitteleuropa. Zudem war er weniger
stark amplifiziert. Entsprechend gab es im Südwesten Hebungsimpulse, welche die
neueren Läufe eher im Südosten sehen.
Am Samstag entwickelte der gestrige 00 UTC-Lauf aus dem Kurzwellentrog noch ein
Höhenrandtief über der östlichen Mitte des Landes, während dies bei den neusten
Läufen nicht mehr auf der Agenda stand. Auch dies führt schließlich zu einer
Abweichung der räumlichen Einordnung potentieller Niederschläge.
Am Sonntag lassen alle Läufe einen Kurzwellentrog mit seiner Achse über
Deutschland hinweg schwenken. Allerdings sind die Läufe nicht in Phase, sodass
es leichte zeitliche Unterschiede gibt. Auch die Amplitude und die Wellenlänge
des Troges wird leicht abweichend gezeigt. Alles zusammen sorgt schließlich für
geringe Unterschiede bei der zeitlichen Einordnung potentieller Niederschläge
sowie deren Intensität.
Am Montag weisen die betrachteten Läufe zunehmende Abweichungen auf. Demnach
wird ein neuer Kurzwellentrog in Phase, Wellenlänge und Amplitude teils deutlich
verschieden simuliert. Je nach Amplitude wird schließlich auch der vorderseitige
Rücken steiler oder flachen prognostiziert. Dabei gibt es ausgehend vom
gestrigen 00 UTC Lauf die Tendenz hin zu flacheren Strukturen. Resultierend
würde ein Frontenzug nun nicht mehr ostwärts über das Land hinweg schwenken,
sondern sich nahezu strömungsparallel über die Südhälfte legen und sich erst auf
der Vorderseite eine hochreichenden Tiefs retrograd nordostwärts verlagern.
Am Dienstag sah der gestrige 00 UTC Lauf Deutschland noch im Bereich eines
Rückens auf der Vorderseite dessen Achse, wobei mit einer nordwestlichen
Strömung der Frontenzug nach Polen verfrachtet wurde. Bei den neueren Läufen
liegt das Land dagegen auf der Vorderseite eines hochreichenden Tiefs bei den
Britischen Inseln in dessen Warnsektor.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis einschließlich Samstag simulieren auch weitere Globalmodelle (ICON, UK10 und
GFS) die Geopotential- und Luftdruckverteilung vergleichbar zum IFS. Es gibt
demnach nur geringe Unterschiede bei der Phase und Amplitude der Tröge, sodass
es leichte Abweichungen bei der räumlichen und zeitlichen Einordnung
potentieller Niederschläge gibt. Die Temperatur ist davon meist nicht tangiert.
Ab Sonntag nehmen die Unterschiede zu, wenngleich die großskalige Entwicklung
weiter recht einheitlich gesehen wird. Die gleiche Frage, die sich auch bei der
Konsistenz des IFS stellte, bleibt auch im Modellvergleich offen - eher flachere
Strukturen oder eher stärker amplifiziert. Das IFS mit den flacheren Strukturen
wird dabei vom UK10 und GFS gestützt, wobei diese den Rücken rascher ostwärts
verlagern und somit die Niederschläge schneller ostwärts führen. Das ICON ist
stärker amplifiziert und stützt den gestrigen 00 UTC-Lauf des IFS. Entsprechend
kommt bei dieser Lösung die Warmfront langsamer ostwärts voran und hinkt den
anderen Modellen hinterher.
Ab Dienstag werden die Abweichungen der Modelle noch größer. Vor allem das IFS
weicht doch signifikant von den anderen Lösungen ab. Anstatt eine
strömungsparallele Front über der nördlichen Mitte setzen ICON, UK10 und GFS auf
die Lösungen der gestrigen IFS-Läufe mit dem ostwärtigen Durchzug der
Frontenzüge.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland zeigen bis einschließlich
Sonntag bei einem recht geringen Spread und einem eng definierten Bereich hoher
Auftrittswahrscheinlichkeiten eine hohe Prognosegüte. Ab Montag spannen vor
allem einige Ausreißer zu kühleren Temperaturen in 850 hPa (Spread 8-10 K) und
tieferem Geopotential in 500 hPa (Spread 20 bis 30 hPa) den EPS-Raum des IFS
signifikant auf. Zudem fällt der Bereich hoher Auftrittswahrscheinlichkeiten
weniger deutlich aus. Ab Mittwoch ist aufgrund der Unsicherheiten auf Basis des
IFS-EPS keine seriöse Vorhersage möglich.
Insgesamt geht die Tendenz im mittelfristigen Zeitraum zu milden Bedingungen mit
etwas höherem Geopotential. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit nimmt ab Samstag
deutlich zu, allenfalls die Intensität und die zeitliche Einordnung bleiben
recht unsicher.
Bei der Einordnung des IFS-EPS in übergeordnete Muster werden im Zeitraum von
+72 bis +96h sechs Lösungen benötigt, um alle Unsicherheiten im
Europa-Atlantik-Raum ausreichend zu beschreiben. Die ersten beiden Cluster
wechselnd dabei früher oder später vom Schema Blocking zum Schema pos. NAO. Das
dritte und sechste Cluster bleiben komplett beim Blocking und die Lösungen 4 und
5 komplett im Schema einer pos. NAO. Der Haupt- und Kontrolllauf werden dem
zweien Cluster zugeordnet. Während die Lösungen 3 bis 6 bei sechs bis acht
Unterstützer nahezu gleichverteilt sind, heben sich die erste Lösung mit 13
Member und die zweite Lösung mit 10 Member etwas ab. Mit Fokus auf das Wetter in
Mitteleuropa werden die größten Unterschiede beim Kurzwellentrog und dessen
Amplitude, Wellenlänge und Phase gesehen. Demnach finden sich die Lösungen der
gestrigen det. IFS-Läufe weiter im EPS und zwar im sechsten Cluster. Ansonsten
scheinen Cluster 1 und 3 sowie 2 und 4 vergleichbare Lösungen parat und die
Unterschiede untereinander über dem Atlantik zu haben.
Im Zeitraum von +120 bis +168h erklären vier Cluster die Unsicherheiten im
EPS-Raum. Die ersten beiden Lösungen wechseln dabei vom Schema Blocking erneut
zum Schema einer pos. NAO, die dritte Lösung bleibt im Schema einer pos. NAO und
die vierte im Blocking. Haupt- und Kontrolllauf werden nun dem dritten Cluster
zugeordnet. Im Vergleich weisen die ersten beiden Lösungen weniger markante
Kurzwellentröge in der Südwestströmung auf. Zudem werden die Druckgebilde
abweichend stark gesehen. Vor allem beim ersten Cluster soll sich bei flachen
Strukturen und größeren Luftdruckgegensätzen eine kräftige Südwestströmung
einstellen. Bei dem zweiten Muster sind die Geopotential- und
Luftdruckgegensätze schwächer als bei Cluster 1 und 3 ausgeprägt. Insgesamt
bleibt aber die milde bis sehr milde Witterung unstrittig.
In der erweiterten Mittelfrist von ++192 bis +240h beschreiben fünf Cluster die
Unsicherheiten im EPS. Die erste und dritte Lösung bleiben dabei komplett im
Schema einer pos. NAO. Das zweite Cluster bevorzugt die neg. NAO. Die vierte
Lösung wechselt wild hin und her und die letzte Lösung wechselt von der pos. NAO
zur neg. NAO. Alleine die Schemata deuten weiter auf einen unbeständigen und
milden Wettercharakter hin. Die große Frage zwischen den Lösungen ist, wann und
in welcher Stärke das Höhentief ostwärts wandert und der Trog übergreift und
Deutschland überquert. Bei den ersten beiden Lösungen mit Haupt- und
Kontrolllauf im zweiten Cluster würde das Land in den Trogbereich gelangen,
wenngleich die Trogachse sich nur zögerlich Richtung Deutschland schiebt. Die
Folge wäre eine unbeständig und milde Periode. Bei der dritten und vierten
Lösung würde Deutschland komplett auf der Vorderseite verharren. In diesem Fall
wäre die Südwestdröhnung anhaltend und vor allem bei der vierten Lösung auch
richtig stark. Die Folge wäre ein leicht unbeständiger und teils windiger und
sehr milder Wettercharakter. Das letzte Cluster schiebt bei flachen Strukturen
Atlantikluft ins Land.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Der EFI es ECMWF zeigt ab dem Wochenende allenfalls überdurchschnittliche
Temperaturen für Deutschland. Ansonsten werden im Vergleich zum Modellklima
keine signifikanten Abweichungen erwartet.
Auch von Seiten der Probabilistik gibt es wenig zu berichten. Bei dem
unbeständigen Wettercharakter sind vor allem am Samstag (Westhälfte) und Sonntag
im Stau der Berge höhere Regenmengen möglich, das Überschreiten der
Dauerregenwarnschwelle von 30 l/qm/24h ist aber gering wahrscheinlich.
Für den Wind gibt es am Samstag sowie ab Montag im südwestlichen, westlichen und
zentralen höheren Bergland geringe Wahrscheinlichkeiten bis 20%, in Hochlagen
des Harzes und des Schwarzwald bei ICON bis 80% für stürmische Böen oder
Sturmböen.
Aufgrund von Nachtfrost bis -5 Grad, teils wenig Durchmischung und aufkommenden
leichten Niederschlägen ist nach aktuellem Timing in der zweiten Nachthälfte zum
Samstag sowie Samstagmorgen im Süden gebietsweise und vorübergehend mit Glatteis
durch gefrierende Niederschläge möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS, ICON-EPS, bis Sonntag auch det. IFS/ICON, für TT auch MosMix - ab
Dienstag aber auch unsicher.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel
Quelle: Deutscher Wetterdienst
